
Vor dem Spiel zwischen Borussia Dortmund und dem VfL Bochum entbrennt zwischen BVB-Coach Niko Kovac und TV-Experte Didi Hamann eine Diskussion um Julian Brandt.
Müsste Julian Brandt bei Borussia Dortmund mehr vorangehen?
Zu der Frage, ob der 47-malige Nationalspieler das Zepter beim BVB mehr in die Hand nehmen müsste, ist vor dem Bundesliga-Duell mit dem VfL Bochum eine Diskussion zwischen Trainer Niko Kovac und TV-Experte Didi Hamann entbrannt.
Kovac kontert Hamann
„Ein Spieler, an dem sich die Geister scheiden ist Julian Brandt. Wenn es läuft, hat er herausragende Spiele. Wenn es nicht läuft, geht er zu oft unter. Was wirst du versuchen mit dem Jungen, dass die Diskussion um ihn in Zukunft Geschichte ist?“, wandte sich Sky-Experte Hamann vor dem Anpfiff an Kovac.
Die Antwort des Nachfolgers von Nuri Sahin: „Didi, du weißt ja selbst: Fußball ist nicht nur eine Person. Wenn die Mannschaft gut spielt, ist jeder Einzelne auch gut. Wenn die Mannschaft nicht gut spielt und nicht erfolgreich ist, dann kann man das nicht an einer Person festmachen.“
Hamann ließ nicht locker und hakte nach: „Ist er nicht in einem Stadium seiner Karriere, wo man sagen muss, wenn es mal nicht läuft, hast du derjenige zu sein, der vorangeht und versucht ein Spiel zu drehen?“, wandte er sich an Kovac.
Der frühere Bayern-Coach erwiderte ein weiteres Mal, indem er Brandt mit persönlichen Worten eher in Schutz nahm: „Die erfahrenen Spieler gehören schon dazu, da gebe ich dir Recht. Didi, du weißt selbst: Das schafft ein Spieler nicht alleine.“ Brandt habe die Qualitäten, Kovac gab sich überzeugt, dass er schon bald zurück zu alter Stärke finde.
Auch Matthäus schürte zuletzt Diskussion um Brandt
Erst vergangene Woche war Brandt von Hamanns Sky-Kollegen Lothar Matthäus harsch kritisiert worden. Nach einem missglückten Freistoß im Rahmen der 1:2-Niederlage gegen den VfB Stuttgart gab sich Matthäus irritiert. „Ich habe D-Jugend trainiert. Ein Zehnjähriger ärgert sich mehr als ein Julian Brandt und das darf nicht sein. Meine Spieler haben sich geärgert, wenn sie verkackt haben. Brandt hat sich nicht geärgert“, warf er Brandt vor.
Kovac dürfte auch diese Wort im Hinterkopf gehabt haben, als er nun eine Lanze für Brandt brach – und dessen Fertigkeiten mit denen von Florian Wirtz und Jamal Musiala verglich: „Wir sind uns alle glaube ich einig, dass Jule neben Wirtz und Musiala in diese Range dazugehört.“
Dass Brandt das zuletzt oft nicht gezeigt hat, weiß Kovac – will die Kritik an der Einstellung seines Schützlings aber nicht unwidersprochen stehen lassen: „Natürlich muss er das Woche für Woche beweisen. Er ist ein toller Fußballer, ein Fußballer, der für die Mannschaft arbeitet, viel läuft, viel arbeitet, auch defensiv. Er steht und fällt mit der Mannschaft. Man kann nicht sagen, einer ist dafür zuständig und der Rest kann sich ausruhen. Wir sind nur gut, wenn alle in eine Richtung rudern und entsprechend Fußball spielen.“