Ärger um Weiser-Foul an Bayers Wirtz

Ärger um Weiser-Foul an Bayers Wirtz


Mitchell Weiser wird dem SV Werder Bremen in der kommenden Woche definitiv fehlen – nur in der nächsten Woche. Und das sei an dieser Stelle ganz besonders hervorgehoben. Der 30-Jährige hatte zu Beginn der zweiten Halbzeit nämlich den gerade erst eingewechselten Florian Wirtz derart übel am Fuß getroffen, dass der Offensivstar von Bayer 04 Leverkusen wütend und humpelnd vom Platz musste. Umgehend ging es für den deutschen Nationalspieler auf Krücken aus dem Stadion und auf dem schnellsten Wege in Richtung Krankenhaus, eine exakte Diagnose liegt aber noch nicht vor. Dafür wurde hinterher umso mehr darüber diskutiert, ob Weiser mit der Gelben Karte, die seine fünfte in der laufenden Saison war, nicht zu gut weggekommen war.

„Es tut mir leid“, sagte der Bremer Profi im „Sky“-Interview, als ihm kurz nach dem überraschenden 2:0-Erfolg seiner Mannschaft auf einem TV-Monitor noch einmal die entsprechende Szene vorgespielt wurde. „Das ist ein Foul und eine Gelbe Karte. Ich spiele den Ball und habe Glück gehabt, dass es dadurch kein Rot gewesen ist.“ Genesungswünsche schickte Weiser direkt hinterher: „Flo ist mein Homie, deshalb tut es mir leid. Ich hoffe, dass es nicht so schlimm ist und er jetzt nicht ausfällt.“ In der kommenden Woche könnte Bayer den 21-Jährigen schließlich gut gebrauchen, um in der Champions League vielleicht doch noch das 0:3 aus dem Achtelfinal-Hinspiel gegen den FC Bayern München wettzumachen.

Entsprechend zornig fielen die Reaktionen auf Leverkusener Seite nach dem Weiser-Foul aus. „Der Ball ist weg – und er tritt drauf. So viel Koordination haben Bundesliga-Spieler, dass sie schon wissen, dass sie vielleicht auch einen anderen treffen“, schimpfte etwa der dortige Sport-Geschäftsführer und Ex-Bremer Simon Rolfes. Auch in den Augen von Bayer-Verteidiger Jonathan Tah hätte es zwingend einen Platzverweis für Mitchell Weiser, der in der Folge konsequent von den Heim-Fans ausgepfiffen worden war, geben müssen. Bei Werder sprangen sie dem kritisierten Flügelspieler zur Seite. „Man sieht, dass Mitch zum Ball gehen will. Das ist ja schon einmal ein entscheidendes Kriterium – und wenn man das berücksichtigt, dann ist es am Ende auch kein Rot“, erklärte Fußball-Chef Clemens Fritz. „Es ist letztlich unheimlich unglücklich, aber keine böse Absicht. Von daher: kein Vorwurf an Mitch.“

Trainer Ole Werner betonte derweil: „Vor der Saison wurde uns erklärt, dass in solch einer Situation drei Dinge für eine Rote Karte ausschlaggebend sind: der Punkt des Treffers, die Dynamik der Aktion und die Frage, ob der Spieler überhaupt eine Chance hat, auf den Ball zu gehen oder nicht.“ Die passende Antwort schob der 36-Jährige direkt hinterher: „Er hat eine ganz klare Chance, ist sogar am Ball. Auch wenn es an der Grenze ist, ist es für mich doch in einem Bereich, in dem man es bei Gelb belassen kann, wenn man das zu Grunde legt, was uns vor der Saison erklärt wurde. Deshalb ist es für mich keine klare Fehlentscheidung gewesen – so bitter die Verletzung hinterher auch ist.“

Zur Startseite



Source link