
Das Thema beschäftigt den Verein bereits seit Monaten – nun geht es allmählich in die entscheidende Phase. Auf der Suche nach einem neuen Namenssponsor für das Weserstadion ist der SV Werder Bremen gemeinsam mit Vermarkter Infront inzwischen einige Schritte weitergekommen. Nach Informationen unserer Deichstube verhandeln die Bremer bereits seit Mitte des vergangenen Jahres mit einem international tätigen Unternehmen. Auch die „Bild“-Zeitung berichtete darüber. Zwischenzeitlich, so ist zu erfahren, sollen die Gespräche ins Stocken geraten sein, nun haben sie wieder Fahrt aufgenommen. Im Raum steht eine Lösung, die vor allem die Fans freuen dürfte.
Name soll unangetastet bleiben
Ähnlich wie einst der Energieversorger EWE als Stadionsponsor verfahren war, sieht auch das neue Modell nach Informationen unserer Deichstube vor, dass der Partner das Namensrecht am Weserstadion zwar erwirbt, es aber nicht antastet, der traditionelle Name also bleibt, wie er ist. Kommentieren möchte Werder-Geschäftsführer Klaus Filbry derlei Überlegungen nicht. „Wir führen spannende Gespräche mit einem interessierten Unternehmen“, bestätigt er, spricht aber lediglich von einer angedachten „innovativen und attraktiven Lösung, die sicherlich auch im Sinne der Fans ist“. Filbry hofft, den Deal bis zum 1. Juli in trockenen Tüchern zu haben, tritt aber trotzdem noch auf die Bremse: „Von einem Abschluss sind wir noch ein gutes Stück weit entfernt. Es gibt noch einige Hürden, die genommen werden müssen.“
Für den Verein und auch die Stadt Bremen wäre das angestrebte Geschäft ein großer Erfolg. Zur Erinnerung: Seit der Insolvenz des ehemaligen Stadionsponsors Wohninvest fehlen der Bremer Weserstadion GmbH (BWS), die je zur Hälfte Werder und der Stadt Bremen gehört, rund drei Millionen Euro pro Jahr. Mehrfach hatten die Verantwortlichen in den vergangenen Monaten betont, dass der Einstieg eines neuen Stadionsponsors unabdingbar sei. „Durch den Umbau aus den Jahren 2008 bis 2010 liegen noch immer Verbindlichkeiten auf dem Stadion, und ein wichtiger Finanzierungsbaustein dafür ist das Namensrecht. Die Aktivierung dieses Rechts ist alternativlos“, sagte Filbry kurz nach Saisonbeginn. Daran hat sich bis heute nichts geändert, auch wenn die Einigung auf eine Vertragsverlängerung mit dem langjährigen Vermarkter Infront zu Jahresbeginn etwas Druck aus dem Thema genommen hat.
Bis 2036 wollen die Parteien – wie von unserer Deichstube berichtet – weiter zusammenarbeiten. Die Erlöse aus den sogenannten Stadiongeborenen Rechten – darunter fallen etwa die Werbung auf Banden und Videoleinwänden – werden wie gehabt zu gleichen Teilen zwischen Werder, Infront und der BWS aufgeteilt. Für die laufende Saison liegen sie bei insgesamt rund zehn Millionen Euro. Dazu streicht die BWS für den Vertragsabschluss eine sogenannte Signing Fee ein, deren Höhe zwischen acht und neun Millionen Euro liegt. Die ärgsten Liquiditätsengpässe der Bremer Weserstadion GmbH sind damit bereits behoben. Durch den angestrebten Namenssponsor-Deal hätte Werder endgültig eine große Baustelle geschlossen.
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