

Wieder eine Blamage für den BVB! Mit der Derby-Pleite stellen die Dortmunder die Leidensfähigkeit ihrer Fans erneut auf die Probe. Ein Kommentar.
Dortmund/Bochum – Auf die eigentlich rhetorische Frage, wer sich Mitte Februar 2024 noch Spiele von Borussia Dortmund antut, gibt es für RUHR24-Autor Marian von Hatzfeld nur eine richtige Antwort: die Fans. Natürlich werden treue Anhänger ihrem Verein wohl kaum den Rücken kehren. Leiden müssen sie trotzdem – in mehrfacher Hinsicht.
Nach Niederlage gegen VfL Bochum: Wer tut sich diesen BVB noch an?
Bei der 0:2-Peinlich-Pleite des BVB gegen den VfL Bochum, fehlte jeglicher Zugriff. Besonders ärgerlich: Viele Fans und Journalisten ahnten die Niederlage gegen den Tabellenletzten schon voraus, weil die Dortmunder nach Champions-League-Siegen häufig ein anderes Gesicht im kommenden Spiel zeigen.
Die teils masochistische Einschätzungen der Dortmund-Anhänger und die Nachfragen der Medien, ob die Mannschaft nach einem Champions-League-Sieg jetzt wieder in der Bundesliga verliere, bestätigte der Ruhrgebietsverein jetzt mehr denn je. Dabei zeigt sich vor allem eins: Der BVB ist (in dieser Saison) nicht zu stabilisieren.
„BVB könnte noch 20-mal den Trainer wechseln“ – Stabilität ist bei Borussia Dortmund nicht möglich
Vorweg: Mit starken Individualisten im Dortmunder Team wird es vereinzelt immer wieder Hurra-Fußball und auch Erfolgserlebnisse geben. Seit mehreren Jahren folgen aber immer die gleichen Muster und diese heißen Inkonstanz und fehlende Mentalität.
Bei dem in Dortmund verpönten Wort, mit M, geht es aber kaum um den Kampfgeist der Profis, sondern vielmehr um den Aspekt des Teamgeists. Die Bezeichnung einer Mannschaft haben sich die Spieler aktuell nicht verdient. Der BVB könnte in dieser Saison noch 20-mal den Trainer wechseln. Wenn die Individualisten keine Mannschaft werden und Niko Kovac es nicht schafft dieses Team zu formen, wird eine Stabilität bei Borussia Dortmund nicht möglich sein.
Nico Schlotterbeck sagte dazu passend nach dem Spiel bei Sky: „Wir stehen zu elft auf dem Platz. Da kann draußen stehen, wer will.“ Tatsächlich wirkt es so, als ob elf einzelne Spieler auf dem Feld stehen. Diese leisten dann unerklärliche Fehler und sammeln in dieser Saison Blamagen am laufenden Band.
Unerklärliche BVB-Punktverluste gegen Mannschaften im Abstiegskampf – Dortmund in Bochum verhöhnt
Hoffenheim, Kiel, Bochum: Nein, bei dieser Aufzählung handelt es sich bei allem Respekt nicht um Zweitligisten, sondern um Vereine, gegen die Borussia Dortmund in dieser Saison zumindest in einem Spiel keinen Sieg holte. Gerade die 2:4 Niederlage gegen den aktuellen Tabellenletzten Holstein Kiel (Stand 15. Januar) und die jetzige Pleite gegen Bochum sind eine Demütigung für jeden BVB-Anhänger.
Es dürfte an der Ehre einiger Borussen-Fans kratzen, wenn VfL-Stürmer Georgios Masouras doppelt trifft und die Revierrivalen gleich zweimal zu griechischer Volksmusik Sirtaki im Ruhrstadion tanzen. Gerade weil Fußball-Deutschland über den BVB lacht oder sich sogar sorgt, stellt sich die Frage, was das mit der Ehre der Spieler macht.
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Darauf wollte Niko Kovac nach dem Spiel allerdings nicht eingehen. Der BVB-Coach sieht seine Mannschaft auch nicht als untrainierbar an und betonte, nicht in Panik zu verfallen. Das muss Borussia Dortmund tatsächlich nicht, denn mit der Offenbarung aus der Bochum-Pleite dürfte sich der Verein endgültig von seinen Zielen verabschieden.
„BVB kann sich Champions League endgültig abschminken“
Die Champions League kann sich der BVB nicht nur wegen der schlechten Leistung gegen den VfL Bochum abschminken. Ohne eine Siegesserie, die scheinbar nicht möglich ist, kann der BVB keine Aufholjagd starten.
Die Mannschaft von Borussia Dortmund schafft es in dieser Saison nicht einmal über zwei Halbzeiten konstant zu spielen. Dementsprechend können sie auch nicht genug Punkte holen, um eine Aufholjagd zu starten. Noch vor dem Spiel betonte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl, dass man gegen Bochum gewinnen müsse, um weiter dranzubleiben.
Auch wenn es die Verantwortlichen und Spieler ehrt, dass sie ihre Ziele nicht aufgeben wollen, sollten sie ihren Fokus lieber auf die viel zitierten „Basics“ richten. Ohne die oberste Grundlage im Fußball, dem Teamgeist, wird der BVB seine Fans jedoch weiter enttäuschen.
Hinweis: Dieser Kommentar entspricht der Meinung des Autors und muss nicht zwingend die Ansicht der gesamten Redaktion widerspiegeln.