Watzke zur Klub-WM: Deutsche Fans haben “Katar-Syndrom”

Watzke zur Klub-WM: Deutsche Fans haben "Katar-Syndrom"

Watzke zur Klub-WM: Deutsche Fans haben “Katar-Syndrom”

Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer von Borussia Dortmund, äußerte sich kürzlich kritisch zur anstehenden Klub-Weltmeisterschaft und deren Auswirkungen auf die deutschen Fußballfans. Bei einem Interview betonte er, dass viele Anhänger aufgrund der umstrittenen Veranstaltung in Katar mit einem sogenannten “Katar-Syndrom” zu kämpfen hätten.

Das “Katar-Syndrom” beschreibt eine innerliche Distanzierung und Entfremdung der Fans von einem Wettkampf, der erhebliche ethische und soziale Fragen aufwirft. Watzke erklärte, dass die Diskussion um Menschenrechtsverletzungen und die Behandlung von Arbeitsmigranten während der Vorbereitungen auf die WM in Katar den Fußball in einem negativen Licht erscheinen lasse.

Kritik an der FIFA

Watzke kritisierte nicht nur die FIFA, sondern auch die gesamte Verquickung von Sport, Politik und Wirtschaft. “Es ist bedauerlich, dass der Fußball, der für Gemeinschaft und Zusammenhalt steht, durch solche Veranstaltung in Misskredit gerät”, sagte er. Laut Watzke sei es entscheidend, dass der Fußball sich wieder auf seine Grundwerte besinnt.

Die Bedenken der Fans spiegeln sich in Umfragen wider. Eine repräsentative Studie, die Anfang diesen Monats veröffentlicht wurde, ergab, dass über 60 Prozent der befragten Fußballanhänger in Deutschland die Entscheidung der FIFA, die WM in Katar auszutragen, ablehnen. Dies zeige, dass die Empfindungen der Unterstützer in Bezug auf die Turniere zunehmend pessimistisch werden.

Reaktionen der Fans

Viele Fans äußern ihre Emotionen offen in den sozialen Medien. “Ich kann in diesem Jahr einfach nicht abschalten”, schrieb ein Nutzer auf Twitter. “Der Gedanke an die katastrophalen Bedingungen, unter denen die WM vorbereitet wurde, macht es mir unmöglich, Freude am Turnier zu empfinden.” Solche Kommentare sind in der deutschen Fußball-Community häufig zu lesen.

Zusätzlich widmen sich Fangruppen dem Thema mit eigenen Aktionen. Einige Anhänger arbeiteten an Transparente, die während der Spiele gehalten werden sollen, um auf die Missstände in Katar aufmerksam zu machen. Auch Diskussionen über Boykottmaßnahmen sind im Gange, obwohl konkrete Maßnahmen noch nicht festgelegt wurden.

Deutschlands Engagement im internationalen Fußball

Watzke forderte eine grundlegende Reflexion darüber, wie Deutschland sich im internationalen Fußball präsentieren möchte. “Wir sollten den Fußball nicht nur als einen Wettkampf ansehen, sondern auch als ein Medium, um wichtige gesellschaftliche Themen anzusprechen”, erklärte er. Dies könnte, so Watzke, auch dazu beitragen, das Image des Fußballs zu verbessern.

Der Geschäftsführer sprach sich zudem für alternative Events aus, die die Werte des Fußballs fördern, ohne die ethischen Bedenken, die mit der aktuellen Klub-Weltmeisterschaft verbunden sind. Er nannte Beispiele wie Freundschaftsspiele oder Turniere in Ländern, die sich für Menschenrechte einsetzen und die Grundwerte des Sports respektieren.

Der Weg nach vorn

Abschließend sagte Watzke: “Wir müssen jetzt handeln, um die Fußballkultur zu erhalten und die Basis zu stärken.” Diese klare Botschaft soll in den kommenden Wochen weiterverbreitet werden, um eine Diskussion über die Zukunft des Fußballs anzustoßen.

Die Wahrnehmung der Fans und die Verantwortung der Funktionäre wird ein zentrales Thema in den nächsten Monaten sein, besonders mit Blick auf die Europameisterschaft und darüber hinaus. Watzke sieht hierin eine Chance, den Dialog über ethische Standards und deren Einfluss auf den Sport fortzuführen.