
Der Aufschwung kommt zur rechten Zeit. Nicht nur, weil Borussia Dortmund nach erstmals zwei Siegen in Folge in dieser Saison der Fußball-Bundesliga wieder Hoffnung schöpft, doch noch in den Kampf um die Champions-League-Ränge eingreifen zu können: Auf das 6:0 gegen Union Berlin vom vorvergangenen Wochenende folgte das 2:0 beim FC St. Pauli. Sondern auch, weil durch die Siege das Selbstvertrauen beim Team von Trainer Niko Kovač gestiegen ist. Für die Ambitionen der Borussia in der Königsklasse sind das ebenfalls keine schlechten Voraussetzungen.
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„Das war ja der Wunsch, dass wir über diesen Trainerwechsel, durch ein bisschen Einfachheit, am Ende auch durch klare Ansprachen von Niko und seinem Trainerteam, dieser Mannschaft wieder Stabilität geben“, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl nach dem jüngsten Erfolg am Hamburger Millerntor.

Sammelten neues Selbstvertrauen: Karim Adeyemi (links) und seine Dortmunder Teamkollegen.
Quelle: IMAGO/Dennis Ewert/RHR-FOTO
Diese Stabilität wird es brauchen, wenn an diesem Dienstag (21 Uhr, Amazon Prime Video) das Hinspiel im Achtelfinale gegen den französischen Vertreter OSC Lille ansteht.
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Gelddruckmaschine Champions League
Das Weiterkommen bietet allein aus ökonomischer Sicht einen enormen Anreiz – gerade in Anbetracht der zwar mittlerweile etwas verbesserten, jedoch immer noch komplizierten Lage im Liga-Alltag. Von der Qualifikation für die Champions League – mindestens Rang vier ist dafür notwendig – trennen die Dortmunder aktuell sechs Punkte und sechs Plätze. Umso wichtiger ist es, in der laufenden Saison möglichst hohe Erlöse aus dem internationalen Geschäft einzuspielen. Stichwort: Gelddruckmaschine Champions League. Durch den Finaleinzug im Vorjahr verdiente der BVB insgesamt 120 Millionen Euro. Diese Summe setzt sich aus Einnahmen vom Marketingpool und Prämien der Uefa zusammen, die der europäische Fußballverband an die Klubs ausschüttet.
Wie die „Ruhr Nachrichten“ berichten, sind die Einnahmen im reformierten Modus der Königsklasse schon jetzt in ähnlichen Dimensionen zu verorten. Die Uefa schüttet nun insgesamt 2,4 Milliarden Euro aus. Der BVB profitierte von der Erhöhung der Preisgelder und hat schon jetzt die Marke von 100 Millionen Euro geknackt.
Allein durch den Einzug ins Achtelfinale nach den erfolgreich bestrittenen Play-offs gegen Sporting Lissabon hatten die Schwarz-Gelben elf Millionen Euro als weitere Prämie erhalten. 12,5 Millionen Euro würden mit dem Sprung unter die besten acht Teams Europas hinzukommen, exklusive zusätzlicher Einnahmen durch das Ticketing. Zum Vergleich: Eintracht Frankfurt kassierte in der Europa League für den Einzug ins Achtelfinale bisher 30 Millionen Euro.
Mögliche Einnahmen durch einen Erfolg gegen Lille würden also das ökonomische Gerüst der Dortmunder stabilisieren, sollte die erneute Qualifikation für die Champions League verpasst werden.
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„Der BVB hält auch zwei Jahre ohne Champions League aus.“
Hans-Joachim Watzke
Neun Jahre in Folge spielte der Revierklub im höchsten und mit Abstand lukrativsten Klubwettbewerb. Damit etablierte sich Dortmund weit oben im Koeffizienten-Ranking, ist dort derzeit Siebter. Auch um diese Stellung zu festigen, kämpft die Kovac-Elf in den Achtelfinal-Duellen gegen die Franzosen.
Das Selbstvertrauen durch ein Weiterkommen in der Champions League könnte im Umkehrschluss positive Effekte für die restliche Bundesliga-Saison haben. Diese könnten dann im erneuten Umkehrschluss die Leistungen des BVB in weiteren Duellen mit europäischen Spitzenteams wie dem von Ex-Bundestrainer Hansi Flick trainierten FC Barcelona befeuern.
Und die weitere Zukunft? „Der BVB hält auch zwei Jahre ohne Champions League aus“, hatte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vor vier Wochen beim Branchentreff Spobis in Hamburg erklärt. Das sagt der erfahrene BVB-Boss auch, weil er weiß, dass die Teilnahme der Dortmunder an der erstmalig in dieser Form ausgetragenen Klub-Weltmeisterschaft im Sommer weiteres Geld in die Taschen spülen wird. Kolportiert wird eine Startgebühr in Höhe von 40 bis 50 Millionen Euro. Der Sieger des Wettbewerbs soll rund 100 Millionen Euro kassieren.