

Real bleibt top, Sevilla darf nur 684.000 ausgeben
Nach Ende des Wintertransfermarkts ist es in LaLiga wieder so weit: Verband LFP hat die Gehaltsobergrenzen angepasst und festgelegt. Und auch wenn Real Madrid eines von sechs Teams ist, bei denen das Salary Cap unverändert weder nach oben noch nach unten ging, so fällt doch speziell eine Zahl besonders im Auge.
???? The Squad Cost Limit (LCPD) for #LALIGAEASPORTS and #LALIGAHYPERMOTION clubs following the winter transfer window.
???? https://t.co/SJx1mJ3bwf pic.twitter.com/SADkxtm3ix
— LALIGA Corporativo (@LaLigaCorp) February 18, 2025
Wirkte der FC Sevilla schon im Herbst finanziell handlungsunfähig aufgrund nur 2,5 Millionen Euro gestatteter Gehaltszahlungen, so ist diese Zahl jetzt nochmal geschrumpft auf nur 684.000 Euro. Und das, obwohl im Winter mit Jesús Navas der Kapitän wie geplant seine Karriere beendet hat und obwohl Gonzalo Montiel zu River Plate verkauft wurde für geschätzte 4,5 Millionen Euro. Und trotzdem „darf“ der FC Sevilla eigentlich nicht mal mehr eine Million Euro für Gehälter ausgeben? Wie das in der Praxis aussehen und umgesetzt werden soll, das weiß vermutlich nur Liga-Präsident Javier Tebas.
Wohlgemerkt handelt es sich bei diesen Gehaltskosten nicht nur um die der Spieler, sondern des gesamten Klubs: Reserve-Team, Jugendbereich, Trainer und sonstige Mitarbeiter. Wobei die Zahlen sowohl fixe Gehälter als auch variable, erfolgsabhängige Zahlungen einschließen, sogar Provisionen an Spielerberater.
Klub | Sep. 2023 | Feb. 2024 | Sep. 2024 | Feb. 2025 | Veränderung |
Real Madrid | 727,45 Mio. | 727,45 Mio. | 754,9 Mio. | 754,9 Mio. | + 0 Mio. |
FC Barcelona | 270,02 Mio. | 204,16 Mio. | 426,4 Mio. | 463,4 Mio. | + 37,0 Mio. |
Atlético | 296,36 Mio. | 303,4 Mio. | 310,7 Mio. | 314,2 | + 3,5 Mio. |
FC Sevilla | 168,7 Mio. | 152,28 Mio. | 2,5 Mio. | 0,68 Mio. | – 1,81 Mio. |
LaLiga gesamt | 2,56 Mrd. | 2,53 Mrd. | 2,6 Mrd. | 2,67 Mrd. | + 0,07 Mrd. |
Barça steigt, Olmo-Fall weiter offen
Mit der Einführung des Salary Caps im Jahr 2020 verfolg(t)en Tebas und Co. zwar ein durchaus löbliches Ziel – Klubs sollen nicht mehr ausgeben, als sie einnehmen – aber in den letzten Jahren fanden Vereine wie der FC Barcelona immer wieder Wege, um doch noch Spieler – mal Gavi, mal Dani Olmo – auf zweifelhafte Art und Weise unterzubringen. So wächst der Anspruch des FC Barcelona mittlerweile sogar und die Katalanen machen einen Sprung von 37 Millionen Euro auf 463,4 Millionen Euro – wohl auch aufgrund des ebenso intransparenten Verkaufs zukünftiger VIP-Plätze im noch lange nicht fertiggestellten Camp Nou. Diese 463 Millionen bedeuten wie gehabt den zweithöchsten Wert der Liga – fast 300 Millionen Euro unter Real Madrid. Die Blancos können weiter mit 754,9 Millionen Euro planen.
Manche Klubs wirken finanziell also durchaus solide, ob Konsequenzen jedoch für finanziell angeschlagene Klubs möglich sind, ist völlig offen. Denn nicht nur Sevilla hat einen Mini-Etat, auch Aufsteiger Espanyol kann nur noch mit 7,8 Millionen Euro planen – zum Vergleich: 14 Zweitligisten haben eine höhere Gehaltsobergrenze. Und bei Barça ist der im Winter für Aufregung gesorgte Fall von Dani Olmo und Pau Víctor noch lange nicht abgeschlossen, die Austragung beziehungsweise verweigerte Neu-Registrierung von LaLiga wurde lediglich vom nationalen Sportrat CSD aufgehoben, bis der Fall vor Gericht final geklärt ist. So oder so verkommt das Financial Fairplay in Spanien mehr und mehr zur Lachnummer, wenn zwei Klubs nicht mal mehr als acht Millionen Euro ausgeben dürfen. Aber es vermutlich dennoch tun werden. Ohne Konsequenzen?