
Meine Söhne entscheiden, wie ich jubeln soll
In den letzten Jahren hat sich die Beziehung zwischen Eltern und Kindern in der Gesellschaft gewandelt. Besonders in sportlichen Belangen sind es oft die Kinder, die den Takt angeben. Ein bemerkenswertes Beispiel für dieses Phänomen zeigt die Geschichte von Thomas Müller, einem 42-jährigen Vater aus Köln, dessen Söhne ihn dazu gebracht haben, seine Art zu jubeln grundlegend zu verändern.
Der Einfluss der Kinder auf den Vater
Thomas Müller, ein leidenschaftlicher Sportfan und selbst aktiver Fußballspieler, erzählt: „Früher habe ich meinen Jubel immer nach meinem eigenen Geschmack gestaltet, mit den klassischen Armbewegungen und lautem Geschrei. Doch meine Söhne, die im Alter von sechs und neun Jahren sind, haben mir gezeigt, dass es auch anders geht.“ Müller beschreibt, wie seine Kinder ihm ihre Vorstellungen von Jubel und deren Bedeutung nähergebracht haben.
„Sie haben mir beigebracht, dass ein Jubel nicht nur eine physische Reaktion ist, sondern eine langfristige Tradition innerhalb unserer Familie darstellt“, sagt er. Diese familiäre Dynamik verdeutlicht, wie sich das Sportsverhalten in modernen Familien entwickelt hat, wo die Eltern nicht mehr die einzigen Vorbilder sind.
Familienfreundliche Sportkultur im Aufwind
Die Veränderung in den Jubeltraditionen spiegelt einen breiteren Trend in der deutschen Sportkultur wider. Immer mehr Sportvereine und Schulen bemühen sich um eine familienfreundliche Umgebung, in der Kinder aktiv in die Begeisterung ihrer Eltern eingebunden werden. „Wir setzen auf gemeinsames Feiern, und das soll die Verbindung zwischen Eltern und Kindern stärken“, erklärt Peter Neumann, Trainer einer Jugendmannschaft in Köln.
Der neue Umgang mit Emotionen
Ein zentraler Aspekt, den Thomas Müller hervorhebt, ist der Umgang mit Emotionen beim Jubeln. Während er früher impulsiv reagierte, haben seine Söhne ihn dazu angeregt, mehr auf die Teamdynamik und die Gefühle der anderen Fans einzugehen. „Ich versuche jetzt, zu jubilieren, ohne dabei die anderen Zuschauer oder die Spieler zu übertreffen. Es geht darum, den Moment zu teilen“, so Müller.
Zitate von Experten
Die Sportpsychologin Dr. Anne Schmidt erklärt: „Emotionen im Sport sind ein wichtiges Thema. Jubel ist nicht nur individuell, sondern auch sozial geprägt. Kinder lernen durch ihre Eltern, wie sie mit solchen Momenten umgehen.“ Sie betont, dass das Verhalten von Eltern großen Einfluss auf die emotionale Intelligenz ihrer Kinder hat.
Vorbilder im Alltag
Die Vorbildfunktion von Eltern geht über den Sport hinaus. Experten heben hervor, dass Kinder oft die Verhaltensweisen ihrer Eltern übernehmen, sei es in der Schule oder im sozialen Umfeld. „Das Sporterlebnis ist eine hervorragende Möglichkeit, um wichtige soziale Fähigkeiten zu entwickeln“, sagt Dr. Schmidt weiter. „Wie Eltern jubeln und ihre Emotionen zeigen, kann den Kindern helfen, auch in anderen Lebensbereichen empathisch zu sein.“
Neue Jubeltraditionen in der Nachbarschaft
Die Müller-Familie ist nicht das einzige Beispiel für diesen Wandel. Auch in der Nachbarschaft haben andere Familien begonnen, neue Jubeltraditionen zu entwickeln. Während eines Spiels der örtlichen Amateurmannschaft beobachtete ein Reporter, wie Eltern und Kinder gemeinsam auf der Tribüne jubelten und tanzten. Berichte zeigen, dass solche familiären Jubelaktionen oft die Stimmung der gesamten Zuschauer anheben. „Es ist ansteckend, wenn man sieht, dass auch die Kids mit Begeisterung dabei sind“, sagt ein Zuschauer.
Der gesellschaftliche Rückblick
Der Zahlen zufolge ist die Zahl der Familien, die gemeinschaftlich Sportveranstaltungen besuchen, in den letzten Jahren gestiegen. Laut einer Umfrage unter 1.000 Eltern geben 70 Prozent an, dass sie gemeinsam mit ihren Kindern Sport schauen und erleben möchten. „Das ist nicht nur ein Trend, sondern ein Zeichen für eine stärkere Familienbindung und gemeinsame Werte“, so der Sportsoziologe Markus Huber.
Die Rolle der sozialen Medien
Ein weiterer Einflussfaktor der modernen Jubelpraktiken sind soziale Medien. Viele Eltern dokumentieren ihre neuen Jubelrituale online. Plattformen wie Instagram und TikTok zeigen Videos, in denen Familien ihre kreativen Jubelgesten ausprobieren. „Die sozialen Medien ermöglichen es Familien, ihre speziellen Momente zu teilen und andere dazu zu inspirieren, es ihnen gleichzutun“, bemerkt Huber.
Zukunftsausblick
Obwohl der Druck, „richtig“ zu jubeln, manchmal überwältigend erscheinen mag, gibt es einen klaren Trend hin zu einer inklusiveren Atmosphäre im Sport. Thomas Müller und seine Söhne sind ein Beispiel für die Art von positiver Veränderung, die in vielen Familien durchgeführt wird. „Ich freue mich darauf, wie sich unser Jubel in der Zukunft entwickeln wird“, offenbart Müller. „Es wird immer eine Freude geben, die wir zusammen teilen können.“