Kovač überrascht mit Außenverteidiger Couto


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Borussia Dortmund will in der Bundesliga beim FC St. Pauli nachlegen. Trainer Niko Kovač ersetzt eine Stammkraft durchaus überraschend. Die BVB-Aufstellung.

Update vom Samstag, 01. März, 14.27 Uhr: Die BVB-Aufstellung ist da! Trainer Niko Kovač hat sich durchaus überraschend für Yan Couto als Vertreter des erkrankt ausfallenden Rechtsverteidigers Julian Ryerson entschieden. Ansonsten vertraut der Chefcoach auf die Profis, die Union Berlin deutlich geschlagen haben.

Also bleiben auch Julian Brandt und Jamie Gittens zunächst draußen. Dafür bekommen erneut Giovanni Reyna und Maximilian Beier eine Bewährungschance. Die BVB-Aufstellung gegen den FC St. Pauli:

Kobel – Couto, Can, Schlotterbeck, Bensebaini – Groß, Sabitzer – Adeyemi, Reyna, Beier – Guirassy

Yan Couto bekommt seine erste große Chance unter Neu-BVB-Trainer Niko Kovač.
Yan Couto bekommt seine erste große Chance unter Neu-BVB-Trainer Niko Kovač. © IMAGO/UWE KRAFT

Update vom Freitag, 28. Februar, 14.33 Uhr: Trainer Niko Kovač hat in der Pressekonferenz am Vortag des Bundesliga-Spiels beim FC St. Pauli (Samstag, 15.30 Uhr, alle TV-Infos) einen kurzfristigen Ausfall bei Borussia Dortmund verkündet.

„Julian Ryerson hatte vor zwei Tagen einen leichten grippalen Infekt“, erklärte Kovač am Freitagnachmittag. „Wir haben ihn ein bisschen rausgenommen, heute haben wir es versucht. Er fühlte sich nicht so, dass er aktiv mitmachen kann. Er fällt aus dem Kader.“ Damit fehlt dem BVB sein angestammter Rechtsverteidiger. Zuletzt war dies beim 0:2 im kleinen Revierderby beim VfL Bochum wegen einer Sperre der Fall.

Darf Niklas Süle erneut für Julian Ryerson ran?

Seinerzeit bekam Niklas Süle den Vorzug vor Yan Couto, erwischte aber einen denkbar schwachen Tag. Für das Gastspiel in Hamburg nannte Kovač neben diesen beiden auch Waldemar Anton als Optionen. „Sie sind diejenigen, die diese Position bekleiden können, um die nötigen Impulse nach vorne zu setzen, wie es Julian getan hat.“ Bei Sommer-Neuzugang Couto wiederholte der Chefcoach allerdings die Einschätzung, dass er den Brasilianer eher bei einer Systematik mit drei Innenverteidigern gut aufgehoben wähnt. Die Tendenz dürfte damit wieder in Richtung von Süle gehen.

Auch auf den anderen offenen Positionen ließ sich Kovač nicht näher in die Karten schauen. Allerdings betonte er, dass bei Julian Brandt nach dessen Muskelverhärtung aus der Vorwoche mit Blick auf die kommenden Aufgaben weiterhin Vorsicht geboten sei. Die Belastung will gut gesteuert werden.

Dies war auch das Thema bei Jamie Gittens, der gegen Union Berlin erstmals seit Monaten aus der Startelf rotierte. „Er hat viele gute Spiele, es kann passieren, dass man in ein kleines Loch fällt. Heute im Training habe ich ihn total fokussiert, engagiert und spritzig gesehen“, sagte Kovač. Die Entscheidung zwischen Gittens und Maximilian Beier sei „ein Luxusproblem“, so der Coach. „Für das morgige Spiel lasse ich mir das noch offen.“

Niko Kovač muss auf St. Pauli kurzfristig auf BVB-Rechtsverteidiger Julian Ryerson verzichten.
Niko Kovač muss auf St. Pauli kurzfristig auf BVB-Rechtsverteidiger Julian Ryerson verzichten. © IMAGO/osnapix / Marcus Hirnschal

Erstmeldung vom Donnerstag, 27. Februar, 15.07 Uhr: Dortmund – Mit einem 6:0 gegen Union Berlin hat Borussia Dortmund das erste lautstarke Statement unter Neu-Trainer Niko Kovač abgegeben. Für die Aufholjagd auf die europäischen Plätze muss am 24. Spieltag der Bundesliga die erste Siegesserie der Saison gelingen. Am Samstag geht es zum FC St. Pauli.

In der bisherigen Spielzeit holte der BVB nach Siegen in der Bundesliga erst kümmerliche zwei Punkte, verlor schon sechsmal. Eine Wiederholung beim Tabellen-15. in Hamburg ist verboten, wenn es mit den Minimalzielen für Schwarzgelb noch etwas werden soll. Gut für Dortmund: Der BVB ist der Angstgegner von St. Pauli.

Dortmund verlor in der Bundesliga letztmals 1989 gegen St. Pauli

In der Hinrunde setzte sich das Team dank eines späten Treffers von Serhou Guirassy knapp mit 2:1 gegen die Kiezkicker durch. In der Liga hat St. Pauli letztmals 1989 gegen Dortmund gewonnen. 2022 gelang aber ein Sieg im DFB-Pokal gegen den damaligen Titelverteidiger. Trotz zuletzt drei Niederlagen am Stück haben die Hamburger in der Bundesliga noch sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.

Dass auf den BVB eine harte Nuss zukommen dürfte, verdeutlicht eine Statistik: Mit 27 Gegentreffern stellt St. Pauli als Abstiegskandidat gemeinsam mit Doublesieger Bayer Leverkusen die drittbeste Defensive der Liga, nur der FC Bayern und FSV Mainz 05 kassierten weniger Tore. Allerdings fühlt sich St. Pauli am Millerntor gar nicht so wohl, hat jedenfalls vier von sechs Saisonsiegen auswärts geholt.

Trainer Kovač hat sich für ein festes BVB-Gerüst entschieden

Mit Blick auf die Aufstellung des BVB sind erneut nur geringfügige Änderungen gegenüber dem vorangegangenen Spiel zu erwarten. Trainer Kovač hat sich bewusst für ein festes Gerüst entschieden, um der Mannschaft Stabilität zu verleihen. Mit Torhüter Gregor Kobel, den Verteidigern Julian Ryerson, Emre Can und Nico Schlotterbeck, Pascal Groß und Marcel Sabitzer als Duo im Zentrum sowie den Offensivkräften Karim Adeyemi und Serhou Guirassy scheinen acht Plätze in der Startelf derzeit fest vergeben.

Um die drei übrigen Positionen gibt es einen durchaus spannenden Wettkampf.

Bensebaini gegen Svensson, Beier gegen Gittens, Dreikampf um die Zehnerrolle

Hinten links hatte sich Kovač gegen Union durchaus überraschend für Ramy Bensebaini entschieden, nachdem er in der Pressekonferenz Tags zuvor den Winter-Neuzugang Daniel Svensson geradezu überschwänglich gelobt hatte. Bensebaini bringt Zweikampfhärte und Physis sowie Erfahrung ein, Svensson ist etwas spielstärker und spult große Laufleistungen ab. Eine ganz klare Reihenfolge gibt es aktuell wohl nicht.

Im offensiven Mittelfeld hatte Julian Brandt in dieser Saison stets die Nase vorn. Nach seinem kurzfristigen verletzungsbedingten Ausfall gegen Union wird jedoch vielfach über den Nationalspieler diskutiert, den manche Beobachter sogar zum großen Verlierer der Gala seiner BVB-Kollegen deklarieren. Allerdings: Ersatzmann Giovanni Reyna hat sich auch nicht sonderlich aufgedrängt. Und ob Carney Chukwuemeka nach starken 20 Minuten als Joker gleich in die Startelf rückt, ist wohl wenigstens fraglich.

Auf der linken Seite konnte sich gegen die Köpenicker Maximilian Beier durchaus aufdrängen, wobei ihm bis in die Schlussphase hinein das Glück – oder die absolute Entschlossenheit? – fehlte. Mit einer feinen Vorlage für Guirassy und einem Kopfballtreffer sammelte der Angreifer dann doch noch reichlich Selbstvertrauen. Jamie Gittens ist das zuletzt etwas abhandengekommen. Der Engländer erhielt gegen Union eine Atempause, kam von der Bank. Beier ist ihm gerade in Sachen Defensivarbeit überlegen, Gittens sorgte aber schon oft für magische Momente.

Aufschluss über die drei spannenden Fragen zur Startformation könnte es in der Pressekonferenz von Niko Kovač am Freitag geben. Für den Moment scheint wahrscheinlich, dass der Trainer Brandt ein deutlich sichtbares Signal des Vertrauens gibt, während bei Beier und Bensebaini kein Grund für eine Änderung besteht.

Anderweitige Umbaumaßnahmen wären wohl nur mit Blick auf die Champions League und das Hinspiel im Achtelfinale gegen den OSC Lille am Dienstagabend (21 Uhr) denkbar. Jedoch ist die Lage des BVB in der Liga zu prekär, als dass Kovač darauf große Rücksicht nehmen könnte.



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