Kohfeldt erklärt: Gesamtlaufdistanz hat keine Aussagekraft

Kohfeldt erklärt: Gesamtlaufdistanz hat keine Aussagekraft

Kohfeldt erklärt: Gesamtlaufdistanz hat keine Aussagekraft

Im Rahmen einer Pressekonferenz hat der Trainer des SV Werder Bremen, Florian Kohfeldt, eine kontroverse Sichtweise zur Laufdistanz seiner Spieler präsentiert. Kohfeldt, der seit 2019 im Amt ist, stellte klar, dass die Gesamtlaufdistanz während eines Spiels nicht automatisch die Leistungsfähigkeit oder den Einsatzwillen seiner Spieler widerspiegelt.

Analyse der Laufdaten

Die Diskussion über die Relevanz der Laufdistanz im Fußball hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Während viele Trainer und Analysten die gesammelten Daten nutzen, um die Fitness und den Einsatz ihrer Spieler zu bewerten, sieht Kohfeldt die Gefahr von Fehlschlüssen. “Manchmal können Spieler, die weniger laufen, effizienter sein und entscheidendere Aktionen im Spiel haben”, so Kohfeldt.

Im Speziellen im Hinblick auf das kommende Spiel gegen Borussia Dortmund äußerte er sich kritisch über die Überbewertung prädiktiver Laufdaten. “Es ist nicht immer eine Frage der quantitativen Leistung. Vielmehr kommt es auf die Qualität der Aktionen an”, betonte der 39-Jährige.

Beispiele aus der Praxis

Kohfeldt führte Beispiele aus vergangenen Spielen seiner Mannschaft an. So habe ein Spieler, der im Spielverlauf kaum Raumdeckung übernommen habe, doch entscheidende Tore vorbereitet. “Zahlen allein zeigen nicht das ganze Bild”, betonte der Trainer und ergänzte: “Wir müssen die individuellen Stärken und Spielertypen berücksichtigen.”

Der Einfluss der Taktik auf Laufdistanz

Die taktischen Vorgaben können erheblichen Einfluss auf die Laufdistanz haben. Kohfeldt betonte, dass sein Team durch Ballbesitzspiel und gezielte Raumkontrolle oft weniger Laufarbeit leisten müsse, um das Ziel zu erreichen. “Es geht darum, die Räume sinnvoll zu nutzen und die Gegner unter Druck zu setzen, ohne überflüssig viel zu laufen”, erklärte der Trainer.

Die Rolle der Fitnessstaffs

Die Analyse der Laufdistanz wird häufig von den Fitness- und Trainerteams vorgenommen. Kohfeldt betonte die Wichtigkeit, diese Daten nicht isoliert betrachten zu dürfen. “Wir müssen eng mit unserer Fitnessabteilung zusammenarbeiten, um zu verstehen, was diese Zahlen für unseren Spielstil bedeuten”, sagte er.

Reaktionen aus der Fußballgemeinschaft

Die Aussagen Kohfeldts haben sowohl Zustimmung als auch Kritik innerhalb der Fußballgemeinschaft ausgelöst. Einige Experten unterstützen seine Meinung und weisen darauf hin, dass andere Parameter wie Passgenauigkeit und Zweikampfbeteiligung entscheidender für den Spielausgang sein können. Andere Trainer argumentieren jedoch, dass die Gesamtlaufdistanz ein unverzichtbares Maß für die körperliche Fitness sei.

Blick in die Zukunft

Kohfeldt kündigte an, dass er weiterhin auf eine differenzierte Analyse der Spielerleistungen setzen werde. Für die anstehenden Spiele plane er, verschiedene taktische Varianten zu erproben, um den Spieler optimal auf die jeweiligen Gegner vorzubereiten. Dies schließt auch die Berücksichtigung des Laufverhaltens in unterschiedlichen Spielszenarien ein.

Abschließend äußerte er den Wunsch, dass eine breitere Diskussion über die Interpretation von Leistung im Fußball geführt werden müsse. “Wir müssen als Trainer und Analysten gemeinsam daran arbeiten, dass wir die richtigen Schlüsse aus den Daten ziehen”, so Kohfeldt.