FC Bayern München lenkt ab vor Champions League gegen Bayer Leverkusen


Vor nicht allzu langer Zeit war Hans-Joachim Watzke, der Geschäftsführer von Borussia Dortmund, aus guten Gründen fest davon überzeugt, dass der BVB die zweite Kraft in Deutschland sei. Doch in den Münchner Köpfen waren die Dortmunder nur in den ersten Jahren unter Jürgen Klopp, als der BVB den Münchnern mit einem bis dato ungewöhnlichen Pressingstil und Vollgasfußball zwei Titel und einen Pokalsieg klaute.

Die Bayern reagierten, änderten ihren Spielstil, holten Pep Guardiola als Trainer und rissen mit der Verpflichtung von Mario Götze ein Loch ins Dortmunder Herz. Damit war Ruhe, der BVB fügte sich in seine Rolle, wollte aber parat stehen, falls die Münchner schwächelten – und war dann nie da, wenn sich eine dieser seltenen Gelegenheiten abzeichnete.

Der Wunsch des Uli Hoeneß

Ob Bayer Leverkusen das Potential hat, langfristig in den Münchner Köpfen zu bleiben? Fürs Erste sind sie dort, und deshalb sind die alten Mechanismen in München wieder in Gang gesetzt worden. Das Werben um Alonso und danach um den Leverkusener Abwehrchef Jonathan Tah brachte in der vergangenen Saison aber nicht genügend Unruhe, um Bayer vom Meisterweg abzubringen.

Das Kernstück im Spiel des größten Gegners ist seit Jahrzehnten immer ein Objekt der Bayern-Begierde – es wird also niemanden verwundern, wie oft der Name Florian Wirtz in den vergangenen Wochen in München fiel. Für Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß wäre es die Erfüllung seines größten Wunsches, Wirtz tatsächlich im Münchner Trikot zu sehen.

DSGVO Platzhalter

Und Karl-Heinz Rummenigge, der ehemalige Bayern-Vorstandschef, legte zuletzt nach, bezeichnete Wirtz als besten Spieler Deutschlands, was Jamal Musiala vielleicht nur semigut gefallen hat. Doch alle beim FC Bayern seien sich laut Rummenigge einig, dass Wirtz genau der Spieler sei, „den wir holen wollen. Nicht um Leverkusen zu schwächen, sondern um uns zu verstärken“.

In Leverkusen wird alles derzeit süffisant zur Kenntnis genommen und weggelächelt. Dass Wirtz ein begehrter Spieler in ganz Europa sei und viele Personen im Fußball seine Qualitäten schätzten, sei nichts Neues und auch nicht erst seit den letzten Wochen so, wurde Bayer-Geschäftsführer Simon Rolfes als Replik zitiert.

Natürlich wäre es spannend zu sehen, was sich in Leverkusen entwickeln könnte, bliebe Wirtz für immer und stünden irgendwann vor Dankbarkeit Alonso-Denkmäler vor dem Stadion. Aber früher oder später wird irgendjemand das Doppelte oder Dreifache zahlen, beide weglocken und die Münchner Sorgen vertreiben.

Was den Bayern Gedanken machen müsste vor dem Showdown in der Champions League, ist der Umstand, dass überall nur diskutiert wird, was Alonso dieses Mal taktisch ausheckt. Nach drei Niederlagen und drei Remis gegen das Leverkusen von Alonso wäre es an der Zeit, dass sich die Münchner mal etwas auf dem Platz einfallen ließen. Damit sie das aktuelle Bayer-Team aus dem Kopf bekommen.



Source link