FC Bayern gegen Bayer Leverkusen in Champions League:

FC Bayern gegen Bayer Leverkusen in Champions League:


Granit Xhaka erwies sich auch nach dem Abpfiff, als er mit Badeschlappen an den Füßen und entspanntem Lächeln durch die Katakomben der Frankfurter Arena schritt, als cleverer Zeitgenosse, der sich – wie zuvor auf dem Spielfeld – in keine Falle locken ließ.

Mit einer Beharrlichkeit, die ihm auch in der Begegnung mit der Eintracht maßgeblich weitergeholfen hatte, absolvierte der Schweizer Profi die Fragerunde vor den TV-Kameras – und ließ sich trotz einer das Leverkusener Selbstbewusstsein weiter stärkenden Vorstellung zu keiner übermütigen Aussage hinreißen. Als „Spiele auf Augenhöhe“ bezeichnete der Zweiunddreißigjährige, der beim 4:1-Sieg am Samstagabend wie ein Schwungrad für die nötige Antriebsenergie im Mittelfeld der Bayer-Elf gesorgt hatte, die anstehende Auseinandersetzung mit dem FC Bayern im Achtelfinale der Champions League an diesem Mittwoch (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Champions League und bei DAZN).

„Momentan“, formulierte Xhaka seine Wahrscheinlichkeitstheorie, liege die Chance auf einen prestigeträchtigen Erfolg im Duell mit dem Münchner Branchenprimus bei „fifty-fifty“. Wobei für ihn, wie er anfügte, üblicherweise derjenige die Last der Favoritenrolle zu schultern habe, „der auf dem ersten Platz steht“ – und das sind seit dem dritten Spieltag Mitte September die Münchner, die aktuell acht Punkte vor der Werkself rangieren, die als Titelverteidiger mittlerweile aber in 22 Bundesligaspielen in Serie ungeschlagen blieb. In Frankfurt legten sie – nicht zuletzt dank Xhaka – ein weiteres Zeugnis ihres ausgeprägten Ehrgeizes ab.

Bei Xhaka laufen die Fäden zusammen

„Wir haben heute eine absolute Top-Mannschaft gegen uns gehabt“, sagte Eintracht-Torwart Kevin Trapp auf die Frage nach den Gründen, warum sein Team wie eine Woche zuvor in München hoffnungslos unterlegen geblieben war: „Sie sind unglaublich effektiv, zielstrebig. Das ist schon sehr gerade und mit viel Plan dahinter.“ Von der Leverkusener Entschlossenheit in allen Bereichen des Platzes und Phasen der Partie könne sich die Eintracht „noch ein bisschen was abschauen“, sagte Trapp. Alonsos Kreativkollektiv, das auch die Kunst des Kämpfens beherrsche, „war ein bis zwei Klassen stärker und hat einen sehr erwachsenen, abgezockten Fußball gespielt“.

Bei Xhaka liefen dabei die Fäden zusammen. Das 1:0 durch Nathan Tella (26. Minute) legte er mit einem präzisen Pass in die Lücke der Eintracht-Abwehrkette auf, vor dem 3:0 durch Patrik Schick (33.) ebnete er mit Übersicht Alejandro Grimaldo den Weg. Seine Statistik wies, nachdem er in der 77. Minute ausgewechselt worden war, als der Sieg in Anbetracht der Leverkusener Dominanz nicht mehr in Gefahr zu geraten drohte und Trainer Xabi Alonso ihn für kommende Aufgaben etwas mehr Erholungspause gönnte, eine Laufleistung von zehn Kilometern, 82 Ballkontakte und eine Passquote von 91 Prozent auf.

„Ich bin fit“, begründete Xhaka seine Topform in der Rückrunde, „vielleicht fitter als letztes Jahr.“ Zudem komme ihm die taktische Herangehensweise unter Alonso entgegen. „Wir gehen dieses hohe Pressing und spielen auch mal riskant eins gegen eins“, sagte Xhaka, den die Summe an individueller Qualität für die Schlussphase der Saison optimistisch stimmt: In allen drei Wettbewerben „ist sehr viel drin“, sagte er. Als Nächstes seien sie auf jeden Fall „stabil genug, um die Bayern zu ärgern“. Mit Widerspruch für diese These musste der Bayer-Kraftprotz nicht rechnen.



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