
Wolfsburg/Hamburg. Der FC St. Pauli kommt – und es wird voll. Der VfL Wolfsburg darf für das Bundesliga-Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen den Aufsteiger sogar auf eine ausverkaufte VW-Arena hoffen. 28.917 Menschen passen rein, rund 28.000 Tickets waren bis Freitagvormittag weg. Restkarten gibt es noch online im Wölfeshop, ob die Tageskassen wie geplant um 13.30 Uhr öffnen, entscheidet sich kurzfristig.
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Aus Hamburg werden rund 4000 Anhängerinnen und Anhänger erwartet, um ihr Team in einer schwierigen Situation zu unterstützen. Nachdem St. Pauli mit Siegen in Heidenheim und gegen Union Berlin in die Rückrunde gestartet war, gab es zuletzt vier Niederlagen in Folge, bei denen die Millerntor-Elf kein einziges Tor erzielte – allerdings auch nie mehr als zwei Gegentreffer hinnahm. Vier Punkte beträgt der Buffer noch vor Relegationsrang 16.
Pauli-Coach freut sich über das schöne Wetter
Und dennoch ist von Trübsal beim Kult-Klub keine Spur. Was offenbar auch am Wetter liegt. „So ein paar Sonnenstrahlen tun einfach gut“, sagte Trainer Alexander Blessin vor dem Spiel in Wolfsburg. „Das merke ich selbst an mir, das Vitamin D. Ich freue mich, das aufzunehmen.“ Und offenbar macht Sonnenschein auch optimistisch, der Coach jedenfalls strebt beim VfL einen Sieg an, „weil die Zeit reif ist“, denn: „Wir waren jetzt viele Spiele nah dran und wollen jetzt diesen Bock umstoßen.“
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Mut macht aus St.-Pauli-Sicht auch das Hinspiel, beim 0:0 war das Blessin-Team dem Sieg näher als der VfL. „Da haben wir es sehr gut unter Kontrolle gehabt und da gilt es anzusetzen“, so der Trainer, der mit Wolfsburg-Angreifer Mohammed Amoura einen guten Bekannten trifft, beide waren in der Vorsaison noch für Union Saint-Gilloise in Belgien tätig. „Wir schreiben uns immer mal wieder“, erzählt er. „Man sieht bei ihm eine Entwicklung, nicht nur durch seine Tore, sondern durch seine Assists. In unserer gemeinsamen Zeit bei Saint-Gilloise war er noch ein bisschen egoistischer. Das hat er abgelegt und dadurch ist er natürlich noch unberechenbarer.“
Seit Guilavogui fehlt, gab‘s keine Tore mehr
Und noch wichtiger fürs Wolfsburger Spiel als in der Hinrunde. Auch insgesamt hat sich der VfL seitdem gesteigert. „Mittlerweile hat Wolfsburg eine sehr gute defensive Stabilität, und sie ziehen dann auch die Spiele“, sagt Blessin. „Es ist schwierig, gegen sie Tore zu machen. Gleichzeitig haben sie eine brutale Schnelligkeit und wir müssen gewarnt sein.“
Von seinem eigenen Team verlangt er mehr defensive Stabilität, denn zuletzt gab es „einfach dumme Gegentore, bei denen wir sehr inaktiv waren. Diese Inaktivität darf uns so nicht mehr passieren.“ Hoffnungsträger ist dabei Manolis Saliakas. Der griechische Außenverteidiger feierte beim 0:2 gegen Dortmund nach mehrwöchiger Verletzungspause (Oberschenkel) sein Kurz-Comeback, gegen Wolfsburg kann er wieder in der Startelf stehen.
Verzichten muss Blessin dagegen weiterhin auf Morgan Guilavogui. Der Bruder von Ex-VfL-Kapitän Josuha Guilavogui fällt mit einem Haarriss am rechten Kahnbein bereits seit mehreren Wochen aus und wird voraussichtlich erst nach der Länderspielpause ins Mannschaftstraining einsteigen können. Bis zu seiner Verletzung war der Nationalspieler Guineas mit sechs Pflichtspieltreffern gefährlichster St.-Pauli-Angreifer – seit er fehlt, haben die Kiez-Kicker kein Tor mehr erzielt.
AZ/WAZ