
BVB-Profis bei Nagelsmann nur in Reihe zwei: Die Gründe
Die Situation rund um die Borussia Dortmund-Profis im Kontext der deutschen Nationalmannschaft und ihrem Trainer Julian Nagelsmann wirft viele Fragen auf. Während einige Spieler des Klubs als potentielle Stammkräfte gelten, finden sie sich oftmals nur in der zweiten Reihe wieder. Diese Problematik ist nicht nur ein sportliches, sondern auch ein strategisches Thema, das die Verantwortlichen bei BVB und DFB gleichermaßen beschäftigt.
Einfluss der Form und Leistung
Ein wesentlicher Grund, warum einige BVB-Profis hinter anderen Spielern zurückstehen, ist die aktuelle Form und Leistung. Trainer Nagelsmann beobachtet bei seinen Kadern regelmäßig, welche Spieler in den nationalen Ligen und in der Champions League die besten Leistungen abrufen. Dies hat zur Folge, dass dem BVB-Nachwuchs, trotz ihres Potenzials, eine Rolle in der nationalen Elf verwehrt bleibt.
Faktoren wie mangelnde Konstanz und Verletzungspech spielen hierbei eine große Rolle. Spieler wie Julian Brandt oder Marco Reus hatten in der letzten Saison mit Verletzungen zu kämpfen, was ihre Nominierung für Spiele gegen internationale Konkurrenten erschwert hat. Ganz nach dem Motto „Leistung setzt sich durch“ hat Nagelsmann stets die Spieler bevorzugt, die aktuell im besten Zustand sind.
Taktische Überlegungen Nagelsmanns
Ein weiterer Aspekt sind die taktischen Überlegungen des Trainers. Nagelsmann legt großen Wert auf eine bestimmte Spielweise, die sich oft von der eines typischen BVB-Spiels unterscheidet. Seine Vorliebe für ein aggressives Pressing und schnelles Umschaltspiel erfordert spezifische Fähigkeiten, die nicht jeder Spieler im BVB-Kader optimal umsetzen kann.
Spiele gegen Mannschaften wie Frankreich oder Spanien erfordern eine ausgeglichene Balance zwischen Defensive und Offensive. Daher zieht Nagelsmann häufig Spieler vor, die diese speziellen Anforderungen besser erfüllen können, selbst wenn BVB-Profis auf der Bank sitzen. Dies führt dazu, dass etwa Spieler wie Nico Schlotterbeck, obwohl sie für Dortmund regelmäßig spielen, von Nagelsmann hintangestellt werden.
Druck der Konkurrenz
Die Konkurrenzsituation innerhalb der Nationalmannschaft hat sich im Wesentlichen verändert. Spieler wie Leon Goretzka und Joshua Kimmich, die zentrale Rollen im Mittelfeld einnehmen, stehen in direkter Konkurrenz zu BVB-Profis, die ähnliche Positionen bedienen. Diese wertvolle Erfahrung und der Druck aus der Bundesliga verursachen, dass Nagelsmann sich für etablierte und erfahrene Spieler entscheidet, die die Voraussetzungen besser erfüllen.
Persönliche Gespräche und Spielerentwicklung
Die Kommunikation zwischen Nagelsmann und den BVB-Spielern spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Der Trainer ist bekannt für seine direkte Art und seine Fähigkeit, Spieler gezielt zu entwickeln. Diese Gespräche sind für die BVB-Profis von Bedeutung, da sie Rückmeldungen und strategische Hinweise erhalten, die über die aktuellen Nominierungen hinausgehen.
Ein Hinweis auf die künftige Gestaltung der Nationalmannschaft kann auch durch die spielerische Entwicklung einzelner Akteure gegeben werden. Nagelsmann hat immer wieder betont, dass er Spieler nicht nur nach Status, sondern auch nach Potenzial wählt. Aus diesen Gründen wird ein Spieler wie Youssoufa Moukoko immer wieder als einer der nächsten Kandidaten genannt, sollte er seine Leistungen weiterhin stabilisieren.
Die Rolle der Bundesliga
Die Frage der Sichtbarkeit ist nicht zu unterschätzen. Während die Bundesliga international weniger Aufmerksamkeit erhält als andere Ligen, wird es für BVB-Spieler schwieriger, sich ins Rampenlicht zu spielen. Viele BVB-Profis ohne die gleichen internationalen Verträge wie ihre Kollegen aus der Premier League spüren den Druck, sich im nationalen Kontext beweisen zu müssen.
Die Leistungen der BVB-Spieler in der Champions League sind entscheidend für ihre Nominierung. Bei gleichzeitigem Erfolg der BVB auf internationaler Ebene könnte sich dies als Katalysator für eine höhere Anerkennung der Spieler im Nationalteam erweisen. Ein solcher Erfolg kann den Sprung zur ersten Reihe ermöglichen.
Zusammenarbeit von BVB und DFB
Ein zentraler Punkt ist die Zusammenarbeit zwischen Borussia Dortmund und dem Deutschen Fußball-Bund. BVB hat ein gewisses Interesse daran, seine Spieler in der Nationalmannschaft zu sehen, da dies auch dem Verein zugutekommt. Beide Institutionen sind bestrebt, Talente zu fördern, jedoch fehlt oft die nötige Einigkeit über die Nominierungen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Dynamik in der nächsten Zeit entwickelt. Die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der Zusammenarbeit ergeben, könnten sowohl für den Verein als auch für die Nationalmannschaft von größter Bedeutung sein. Immerhin haben die Spieler, die bei Nagelsmann in der ersten Reihe stehen, einen direkten Einfluss auf die zukünftige Ausrichtung des deutschen Fußballs.