
Dortmund steht im Achtelfinale der Champions League.
Quelle: dpa / Bernd Thissen
In Dortmund dauerte das Spiel eine gute halbe Stunde, auf dem Rasen plätscherte das Spielgeschehen träge vor sich hin, als die Fans die Dinge kurzerhand in die eigenen Hände nahmen: Diejenigen unter den 80.000, die sich Schwarzgelb verbunden fühlen, erhoben sich von ihren Sitzen – auf der Südtribüne stehen sie ja sowieso – und begannen, Rabatz zu machen.
Ohne größere Gegenwehr schafft Borussia Dortmund den Sprung ins Achtelfinale. Sporting Lissabon liefert einen uninspirierten Auftritt beim BVB, dem ein 0:0 reicht.19.02.2025 | 2:59 min
Can: “Nicht mehr gemacht als nötig”
Warum es der BVB geradezu fahrlässig versäumte, gegen einen biederen Kontrahenten das ramponierte Image aufzupolieren, bleibt unergründlich. “Wir haben nicht mehr gemacht als nötig”, räumte Kapitän Emre Can freimütig ein und versprach Besserung:
Wir müssen lernen, solche Spiele zu gewinnen.
BVB-Kapitän Emre Can
Sporting schenkte frühzeitig ab
Die Gastgeber hatten das Duell gegen den portugiesischen Hauptstadtklub im Grunde genommen schon für sich entschieden, als die Mannschaft des Gegners das Ruhrgebiet noch gar nicht erreicht hatte. Sportings Trainer Rui Borges hatte sich dafür entschieden, neben dem Wunderstürmer Viktor Gyökeres auch noch den pfeilschnellen Außenstürmer Trincao daheim zu lassen und das Kräftemessen damit quasi abgeschenkt.
Die Personalrochade sorgte in Portugal für einen wütenden Aufschrei, während Kovac und seine Belegschaft frühzeitig mit der nächsten Runde planen konnten, die dem börsenorientierten Fußballunternehmen aus dem Revier einen weiteren Millionensegen garantiert.
Niko Kovac – der neue Trainer beim BVB.05.02.2025 | 1:30 min
Guirassy vergibt Foulelfmeter
Doch anstatt einen Gegner, der sich längst aufgegeben hatte, zu besiegen, schoben sich die Dortmunder den Ball uninspiriert hin und her. So viel ist klar: Dieser Kick wird unter den zahlreichen legendären Europapokal-Auftritten unter Flutlicht mit Sicherheit keinen Platz unter den Top 100 erhalten.
Gegen Union Berlin wird es erheblich schwerer
Dass Dortmund minimalistisch agierte, anstatt einen sichtbaren Schritt aus der Krise zu machen, nahm Kovac mit einem Achselzucken zur Kenntnis:
Das war kein Zauberfußball, aber man kann in der Champions League auch nicht in jedem Spiel ein Feuerwerk abbrennen.
BVB-Trainer Niko Kovac
Quelle: Reuters