
Borussia Dortmund (BVB (Borussia Dortmund)) steckt in der Fußball-Bundesliga auch unter dem neuen Trainer Niko Kovac weiter tief in der Krise.
Der BVB (Borussia Dortmund) verlor im Revier-Derby beim bisherigen Schlusslicht VfL Bochum mit 0:2 (0:2) und hat als Tabellenelfter nun schon acht Punkte Rückstand auf die Champions-League-Plätze. Für Kovac war es die zweite Niederlage im zweiten Ligaspiel als Dortmunder Coach.
Einen Rückschlag im Kampf um die Königsklassenplätze kassierte auch der VfB Stuttgart durch das 1:2 (0:0) gegen den VfL Wolfsburg. Der SC Freiburg kletterte dank eines 1:0 (0:0) bei Aufsteiger FC St. Pauli an den Schwaben vorbei auf Platz fünf. Auch Borussia Mönchengladbach untermauerte dank des 2:1 (2:0) beim 1. FC Union Berlin seine Europapokal-Ambitionen.
Nach 0:2 des BVB in Bochum: Schlotterbeck findet klare Worte
Blamage statt Befreiungsschlag: Borussia Dortmund hat das Derby beim stark abstiegsbedrohten VfL Bochum verloren und rutscht immer tiefer in die Krise. Das Team von Trainer Niko Kovac unterlag dem Revierrivalen verdient mit 0:2 (0:2). Vier Tage nach dem Sieg in der Champions League bei Sporting Lissabon leistete sich der BVB krasse defensive Patzer und war vorne harmlos.
Das Szenario einer Saison ohne internationalen Startplatz wird immer realistischer. Dortmund ist nur noch Mittelmaß. Erstmals seit 41 Jahren unter Timo Konietzka verlor wieder ein BVB-Trainer seine ersten beiden Bundesliga-Partien. In den vergangenen sechs Ligaspielen hat die Borussia nur einmal drei Punkte geholt.
Bochum schöpfte mit dem prestigeträchtigen Erfolg dagegen neuen Mut im Abstiegskampf. Der VfL gab zumindest vorübergehend den letzten Platz an Holstein Kiel ab. Vor 26.000 Zuschauern im ausverkauften Ruhrstadion erzielte Georgios Masouras (33./35. Minute) beide Bochumer Tore.
Bochum mit frühen Chancen – Guirassy scheitert an Horn
Kovac hatte ein “schwieriges” und “Kampf-geprägtes” Spiel erwartet. Und tatsächlich hielt der VfL von Beginn an mit hoher Einsatzbereitschaft, aber auch mit Spielfreude, dagegen. Die Gastgeber kamen gut in die Partie. Dortmund hatte früh Probleme.
Gerade einmal drei Minuten waren gespielt, da war BVB-Keeper Gregor Kobel bei einem Schuss von Bochums Winterneuzugang Masouras erstmals gefordert. Auch bei der zweiten Chance des Griechen war der 27-Jährige zur Stelle.
In der 11. Minute zeigte sich dann auch die Borussia gefährlich vor dem gegnerischen Tor. Serhou Guirassy ließ VfL-Verteidiger Erhan Masovic ins Leere laufen und scheiterte dann freistehend an Torwart Timo Horn. Der 31-Jährige gab als Ersatz für den erkrankten Patrick Drewes sein Pflichtspieldebüt für Bochum.
Süle patzt schwer
Viel zu tun bekam er in der Folge erstmal nicht mehr. Die Gastgeber blieben gegen den Champions-League-Finalisten des Vorjahres die bessere Mannschaft und belohnten sich mit einem Doppelpack: Erst drückte Masouras den Ball nach starker Vorarbeit von Philipp Hofmann über die Linie, dann nutzte er einen haarsträubenden Dortmunder Abwehrfehler eiskalt aus.
Niklas Süle, der erstmals seit Anfang Dezember wieder in der Bundesliga spielte, wollte den Ball zu Kobel zurückspielen. Masouras lief den Rückpass jedoch ab und traf zum 2:0 für Bochum.
Dortmund mühte sich um eine schnelle Antwort, kam jedoch nur vereinzelt zu Chancen. Guirassy und Nico Schlotterbeck trafen das Tor nicht, bei einem Versuch von Julian Brandt war Horn zur Stelle. Auf der Gegenseite verhinderte Kobel nach einer Stunde gegen den agilen Gerrit Holtmann das dritte Bochumer Tor.
Mit zunehmender Spieldauer erhöhte der BVB zwar den Druck. Den Gästen fiel jedoch zu wenig ein, um die gut sortierte Bochumer Abwehr vor größere Probleme zu stellen. Der VfL brachte den Sieg souverän über die Zeit.
Hamann kritisiert BVB: ‘Hopfen und Malz verloren’
Dietmar Hamann hat die Profis von Borussia Dortmund angesichts der nächsten Enttäuschung schwer kritisiert und personelle Konsequenzen gefordert. “Die Dortmunder spielen wie eine Jugendmannschaft. Professionalität, Seriosität, Leidenschaft – nicht zu sehen”, sagte der frühere Fußball-Nationalspieler nach dem 0:2 beim VfL Bochum als Sky-Experte. “Da ist Hopfen und Malz verloren. Alles, was Grundvoraussetzung sein sollte, das zeigen sie nicht. Die brauchen keinen Trainer, die brauchen einen Zauberer.”
Als Tabellenelfter hat der BVB bereits acht Punkte Rückstand auf den angestrebten Champions-League-Platz. Auch der Wechsel von Trainer Nuri Sahin zu Niko Kovac hat bislang keine Besserung gebracht, auch wenn die Dortmunder in der Champions League vor dem Einzug ins Achtelfinale stehen.
Schlechtester Bundesliga-Start für einen BVB-Trainer seit 41 Jahren
Hamann kritisierte besonders Julian Brandt und attestierte dem 28-Jährige eine “unterirdische” Leistung. “Der ist jetzt Ende 20, ewig im Verein und einer der Spieler, an denen du dich aufrichten musst”, sagte Hamann. “Du musst irgendwann mal den Spielern wie Brandt oder (Marcel) Sabitzer sagen: “Es ist genug” und diese Spieler ersetzen. Es geht nicht anders.”
Für Kovac war es die zweite Niederlage im zweiten Ligaspiel als BVB-Trainer. Die ersten beiden Bundesliga-Partien als Coach der Dortmunder verlor zuletzt Timo Konietzka im August 1984.
Hamann: Schnitt machen bei Spielern
Hamann sieht für die Westfalen die Notwendigkeit, den Kader deutlich zu verändern. “Wenn es nicht geht und wenn keine Besserung in Sicht ist, musst du irgendwann mal einen Schnitt machen”, sagte der 51-Jährige. “Vor dieser Entscheidung stehen sie jetzt bei sechs bis acht Spielern. Das mag teuer werden, vor allem wenn du nicht in die Champions League kommst. Aber mit der Truppe, so wie die zusammengestellt ist, ist Hopfen und Malz verloren.”
Kovac nach BVB-Pleite: ‘Werden nicht die Nerven verlieren’
Borussia Dortmunds Trainer Niko Kovac hat auch in der Krise Ruhe und Konzentration gefordert. “Es geht darum, dass man in der Situation trotzdem die Ruhe bewahrt. Das ist das ganz Wichtige”, sagte der 53-Jährige nach der 0:2-Niederlage des BVB beim VfL Bochum. “Wir werden nicht die Nerven verlieren.” Dortmund hat in diesem Jahr von sieben Bundesligaspielen fünf verloren und nur eins gewonnen.
Kovac verteidigte, dass keiner seiner Spieler nach den TV-Interviews in der Interviewzone für die anderen Medien in den Katakomben des Ruhrstadions auftauchte. “Wir spielen wieder in vier Tagen”, sagte er mit Blick auf das Rückspiel in den Playoffs der Champions League gegen Sporting Lissabon am Mittwoch.
Kovac ergänzte: “Es ist klar, dass die Jungs Maßnahmen unternehmen, dass sie so schnell wie möglich regenerieren, die Nahrung zu sich nehmen, die sie brauchen, um wieder an Bord zu sein.” Kovac ergänzte auf der Pressekonferenz mit einem Lächeln: “Ich bin ja da. Das reicht ja.”
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