
Ich muss an dieser Stelle eine eindringliche Warnung an alle Fans von Borussia Dortmund aussprechen – es geht um Ihre mentale Gesundheit.
TRAUEN SIE DIESEM BVB (besser noch) NICHT!
Versteckte Botschaft?: Spannende Theorie zum Adeyemi-Jubel
Seit vielen Wochen kompostierte der Champions-League-Finalist jetzt schon hoffnungslos und uninspiriert in der Nicht-Euro-Zone der Liga herum. Warum soll nach den ERSTEN zwei Siegen in Serie (!) gegen Union Berlin (6:0) und St. Pauli (2:0) jetzt plötzlich alles besser werden?
Zu oft in dieser Spielzeit hat Borussia einem Hoch ein noch tieferes Tief folgen lassen. Zu oft in dieser Saison haben sich Fans und Bosse für die Darbietung ihrer sündteuren Mannschaft (Kaderwert: 473 Mio. Euro) in Grund und Boden geschämt. Zu oft herrschte gefühlte Dauer-Bewusstlosigkeit bei 1909.
Um allen Bammel vor einem wiederholten Rumpel-Rückfall zu zerlegen, benötigt der BVB jetzt eine echte Sieges-Serie! Mit zwei Erfolgen nacheinander springt man noch nicht über die 5-Prozent-Hürde. Gut für Dortmund: Die Chancen auf eine wirkliche Wende standen lange nicht mehr so gut wie aktuell …
► Weil mit Lille (4. März) im Achtelfinale der Königsklasse jetzt ein Gegner der Kategorie „Machbar“ kommt.
► Weil mit Augsburg, Leipzig und Mainz in der Liga Teams auf relativer Augenhöhe warten: Will der BVB (10./6 Punkte hinter Platz 4) wirklich noch sein Europa-Ziel realisieren, muss diese Kundschaft abgefertigt werden!
► Und weil mit Neu-Trainer Niko Kovač (53) eine neue Sachlichkeit und Seriosität beim Pott-Klub eingezogen ist!
Nach anfänglichen Pleiten gegen Stuttgart (1:2) und einer Blamage in Bochum (0:2) scheint der Kroate endlich die Sicherheit zurück in den Kader und die Köpfe zu bringen.
Nach dem Kovac-Motto „Keep it simple“ wurden Gegentor-Flut und Fehleranfälligkeit in den letzten drei Pflichtspielen (8:0 Tore) bereits drastisch reduziert. Das Zickzack-Muster ist unter Pragmatiker Kovač fürs Erste durchbrochen. Deutschland schunkelt, Dortmund stabilisiert sich. Wie anfällig Can und Co. in ihrer Statik weiterhin sind, hat die erste Halbzeit auf St. Pauli aber ebenfalls erneut gezeigt. Nur eine Trigger-Frage: Was passiert eigentlich, wenn Torjäger Serhou Guirassy (28/24 Pflichtspiel-Treffer) mal länger ausfallen sollte?
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Kovač’ Idee, seine Elf – wie teils unter Vorgänger Nuri Sahin (36) passiert – nicht mit Ideen zu überfrachten, sondern in seiner Spielphilosophie zu simplifizieren (Laufen, Malochen, schnelle Bälle in die Tiefe, viele Flanken auf Guirassy), scheint zu funktionieren. Dass der BVB jetzt Karo-einfach – Pardon, Kovač-einfach-Fußball – spielt, stört die leidgeprüften Anhänger dabei weniger. Haben die vielen unfitten Dortmunder einmal das von Kovač geforderte Fitness-Level erreicht (nicht vor nächster Saison zu erwarten), sollen sie nach seinem Ideal begeisternden Überfall-Fußball spielen.
Die BVB-Fans warten gespannt – und skeptisch. Zu oft wurde ihnen in der jüngeren Vergangenheit schließlich schon Rambo Zambo versprochen und nur auf FDP-Niveau geliefert.