
Essen. Der FC Bayern bestreitet gegen Bayer Leverkusen sein sechstes deutsch-deutsches Duell in der Champions League. So lief es für die Münchener.
Deutsch-deutsche Duelle in der Champions League sind sehr selten. Nun stehen sich mal wieder zwei Teams aus der Bundesliga gegenüber. Rekordmeister Bayern München fordert den aktuellen Titelträger Bayer Leverkusen im Achtelfinale. Vor dem Hinspiel in der Arena (21 Uhr/DAZN) ist es an der Zeit, einen Blick in die Europokal-Geschichte zu werfen.
Die Bayern treffen zum sechsten Mal auf einen deutschen Gegner. Die Bilanz der Münchener ist positiv.
Saison 1973/1974: Als Gerd Müller den Grundstein zum ersten Triumph legte
In den 1970er-Jahren spielten die besten Teams noch um den Europapokal der Landesmeister. Und der Name war Programm. Nur wer die heimische Liga auf Platz eins abschloss, durfte teilnehmen. Ausnahme: Auch der Titelverteidiger war in der nächsten Saison wieder dabei.
Gruppenphasen gab es nicht. Es galt der K.o.-Modus. Und so traf Bayern im Achtelfinale auf den DDR-Meister Dynamo Dresden. Torreich lief das Nachbarduell ab. Das Hinspiel im Olympiastadion gewannen die Münchener mit 4:3.
Im Hinspiel führten die Bayern dann durch Uli Hoeneß‘ Doppelpack mit 2:0. Dann drehte Dresden auf, führte auf einmal 3:2. Doch das letzte Wort hatte Gerd Müller. Sein Ausgleich brachte sein Team eine Runde weiter. Am Ende gewannen die Bayern den Wettbewerb zum ersten Mal in der Klubgeschichte.
Saison 1974/1975: Und wieder führte der Weg zum Titel über die DDR
Der Titelverteidiger musste auch im Jahr drauf zu einem Achtelfinal-Spiel in die DDR reisen. Diesmal ging es gegen den 1. FC Magdeburg mit Jürgen Sparwasser, der kurz zuvor das deutsch-deutsche Duell bei der WM 1974 entschieden hatte.
Wiederum hatte der FC Bayern große Probleme. Im Hinspiel zitterte sich der Klub zu einem 3:2, das Rückspiel an der Elbe gewannen die Münchener mit 2:1.
Gerd Müller war der überragende Mann in Hin- und Rückspiel. Der Angreifer bombte vier seiner Abschlüsse ins Tor. Am Saisonende konnte Müller und Co. erneut den Henkelpott ihren Fans präsentieren.
Saison 1997/1998: Stéphane Chapuisat bringt das Westfalen-Stadion zum Beben
Es war in der Frühphase der Champions League. Borussia Dortmund hatte den Wettbewerb im Mai 1997 gewonnen. Als Titelverteidiger trafen die Schwarz-Gelben in der folgenden Saison auf den Deutschen Meister Bayern München.

Stéphane Chapuisat spielte von 1991 bis 1999 für Borussia Dortmund.
© Jürgen Fromme/firo Sportphoto | Jürgen Fromme/firo Sportphoto
Es war ein Viertelfinale ohne großes Spektakel. In der bayerischen Landeshauptstadt gab es ein 0:0. So stand es nach 90 Minuten auch beim Rückspiel in Dortmund.
Es kam zur Verlängerung: In der 109. Minute hatte dann Stéphane Chapiusat seinen großen Auftritt. Der Dortmunder Fanliebling traf zum 1:0. Dortmund kam weiter und scheiterte im Halbfinale an Real Madrid.
Saison 1998/1999: Stefan Effenberg und Mario Basler wirbeln Kaiserslautern durcheinander
Die Champions League öffnete sich bald auch für Vizemeister und Drittplatzierte. Und so war der FC Bayern mal wieder dabei, auch wenn der 1. FC Kaiserslautern zuvor überraschend die Meisterschaft geholt hatte.
Das Viertelfinale im März 1999 war eine klare Nummer. Nach dem 2:0 im Hinspiel fuhren die Bayern selbstbewusst zum Betzenberg und wirbelten den Gegner durcheinander. Stefan Effenberg und Mario Basler führten die Gäste zu einem 4:0.
Die Bayern zogen ins Endspiel ein, sahen dort schon wie der Sieger aus. Doch dann erzielte Manchester United zwei späte Tore. Und ganz München weinte.
Saison 2012/2013: Als Arjen Robben sich in Wembley einen Heldenstatus erwarb
Die Bilder gingen um die Welt: Der heutige BVB-Geschäftsführer Lars Ricken und Bayern-Ikone Paul Breitner trugen den Henkelpott ins Wembley-Stadion. Beide hatten eine Ritterrüstung an.
Es war die Ouvertüre zu einem spektakulären deutsch-deutsch Finale mit Topchancen auf beiden Seiten. Dortmunds Torwart Roman Weidenfeller und Bayerns Nummer eins Manuel Neuer zeigte überragenden Paraden.
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Nach einer torlosen ersten Halbzeit brachte Mario Mandzukic die Bayern in Führung. Ilkay Gündogan traf per Foulelfmeter zum Ausgleich. Und dann kam in der Schlussphase der große Auftritt von Arjen Robben. Der Niederländer überwand Weidenfeller – und erwarb sich mit seinem Siegtor einen Heldenstatus bei den Bayern-Fans.