
Ein harmloser Zweikampf ohne Foul wurde mit seiner 5. Gelben Karte beim 2:0 in Kiel bestraft.
Die Folge: Piero Hincapie (23) fehlt Bayer Leverkusen am Samstag (18.30 Uhr/Sky und hier im Live-Ticker) in Frankfurt. Ärgerlich für den Verteidiger, der eine Top-Saison spielt und längst international heiß begehrt ist.
„Hier in Leverkusen weiß ich, dass ich mit meiner Entwicklung noch nicht am Ende bin. Man lernt jeden Tag dazu, egal, wie alt man ist. Aber ich denke, ich habe eine gewisse Reife erreicht und viel Erfahrung gesammelt“, sagte der Nationalspieler aus Ecuador gegenüber „Diario Expreso“.
Dabei sprach Hincapie auch ungewöhnlich offen über seinen schwierigen Start in Leverkusen. 2021 wechselte er als 19-Jähriger aus Argentinien.
Hincapie: „Als ich ankam, war ich schüchtern, weil ich kein Deutsch oder Englisch konnte, nichts. Dank der Teamkollegen, wie Exequiel Palacios und Charles Aránguiz, konnte ich mich bestens anpassen.“
Kein Durchkommen für Granit Xhaka (l./32) gegen Piero Hincapie
Die Sprachbarriere war aber für Hincapie anfangs so hoch, dass er sich einmal nicht zur Massage traute. Der auf dem Platz knallharte Profi schämte sich, um Hilfe zu bitten.
„Ich erinnere mich, dass ich nach meiner Ankunft einen Schlag abbekommen hatte und zum Physiotherapeuten gehen wollte, aber ich ging nicht, weil ich dachte, wir würden uns nicht verstehen“, gesteht Hincapie und verrät: „Ich habe den Schmerz ertragen und mich zu Hause mit Eis bedeckt, weil ich die Sprache nicht verstand.“
Im Verein wurde Hincapie dennoch schnell heimisch: „Es war schön, zu spüren, dass alle da waren, die mich unterstützten und mir sagten, was ich tun sollte, was gut war, was nicht und was ich verbessern könnte. Es war fantastisch und ich konnte auf diese Weise viele Spiele bestreiten.“
Fühlen sich wohl in Leverkusen: Emiliano Buendia (l./28), Piero Hincapie und Mario Hermoso (r./29)
Zuletzt in Kiel absolvierte Hincapie, der in Ecuador „El Kaiser“ genannt wird, bereits sein 152. Pflichtspiel für Bayer: „Ich bin sehr glücklich, wirklich. Alles geht sehr schnell und manchmal merkt man gar nicht, wie weit man schon gekommen ist. Es ist etwas sehr Aufregendes.“
Die 2024 gewonnenen Titel machen ihn stolz: „An diesem privilegierten Ort zu sein und als Team eine fantastische Saison gespielt zu haben, ist etwas ganz Besonderes. Ich empfinde es als eine Ehre, Teil der Vereinsgeschichte zu sein und meinen Namen darin zu hinterlassen.“
Bis 2029 läuft sein Vertrag. Weitere Erfolgs-Kapitel sollen folgen.