
Ratlose Gesichert: Wohin führt die Reise des BVB?Bild: dpa / Bernd Thissen
Bundesliga
Am Dienstagabend musste der BVB mal wieder einen kleinen Dämpfer hinnehmen. Im Achtelfinalhinspiel der Champions League hatte die Mannschaft von Niko Kovač den OSC Lille zu Gast, kam dabei nicht über ein 1:1 hinaus.
Dabei hatte Borussia Dortmund dank eines sehenswerten Treffers von Karim Adeyemi zur Pause sogar mit 1:0 geführt. Im zweiten Durchgang aber kamen die Franzosen immer besser ins Spiel, glichen in der 68. Minute schließlich aus.
Niko Kovač kritisiert BVB-Auftritt nach der Pause
“In der zweiten Hälfte hatten wir keinen Zugriff mehr und haben nur noch reagiert. Wir müssen uns vorwerfen, dass wir viel zu passiv gegen den Ball waren und ihn im eigenen Ballbesitz zu schnell wieder hergegeben haben”, analysierte Niko Kovač nach dem Spiel, wieso der BVB die eigentlich gute Ausgangsposition noch hergeschenkt hat.
“Irgendwann”, hielt er dabei auch fest, “fehlt dir die Konzentration und Kraft”. Das Rückspiel in Lille am kommenden Mittwoch dürfte damit wiederum zum Kraftakt für den BVB werden. Die Franzosen haben in dieser CL-Saison noch kein Heimspiel verloren, vor heimischer Kulisse sogar Real Madrid geschlagen.
Die Dortmunder wiederum kranken schon die ganze Saison über an einer Auswärtsschwäche. Dass sie in der Bundesliga gerade einmal drei Siege auf fremdem Geläuf eingefahren haben, ist einer der entscheidenden Gründe dafür, dass der BVB derzeit nur auf dem zehnten Tabellenplatz steht und Niko Kovač im Amt ist.
BVB trifft unter Niko Kovač noch auf direkte Konkurrenten
Mit zwei Siegen in Folge ging die Tendenz in der Liga zuletzt wieder in die richtige Richtung, bis zu den Champions-League-Rängen fehlt trotzdem noch eine ganze Menge. Sechs Punkte Rückstand haben die Borussen derzeit auf den vierten Platz.
Die gute Nachricht: An den ausstehenden zehn Spieltagen trifft der BVB noch auf sieben Mannschaften, die vor ihm stehen. Niko Kovač und sein Team haben das Erreichen der Königsklasse also durchaus noch selbst in der Hand. Aus finanzieller Sicht wäre es enorm wichtig.
Nach Informationen der “Sport Bild” haben die Bosse kürzlich durchgerechnet, wie dramatisch sich das Verpassen der Champions League auf die schwarz-gelben Finanzen auswirken würde.
Dem BVB drohen finanzielle Einbußen und Abgänge
Erreicht Borussia Dortmund nicht einmal die Europa League, müsste das Budget für die Mannschaft um 30 Millionen Euro gekürzt werden. Ein Transferbudget wäre dann praktisch gar nicht vorhanden. Bevor Spieler verpflichtet werden könnten, müssten Profis verkauft werden.
Niko Kovač müsste sich dann womöglich schon wieder von Karim Adeyemi verabschieden, den er aktuell wieder in die Spur bringt. Der Offensivspieler könnte dem Bericht zufolge bis zu 60 Millionen Euro in die schwarz-gelben Kassen spülen.
Ebenfalls bitter für den neuen Dortmund-Trainer: Carney Chukwuemeka, der bei seinen bisherigen Einsätzen überzeugt hat, wäre nicht zu halten. Die Kaufoption von 35 Millionen Euro wäre schlichtweg zu teuer.
Das liegt auch daran, dass die Kaufpflicht des bis dato ausgeliehenen Yan Couto im Sommer greift. Er kostet 25 Millionen Euro.
Zusätzliches Kopfzerbrechen soll Niko Kovač und der BVB-Führung die langfristige Zukunft von Nico Schlotterbeck bereiten. Der DFB-Profi wird perspektivisch als Kapitän angesehen, der Klub würde gerne mit ihm verlängern. Die Bosse aber befürchten, dass ein Verpassen der Königsklasse dieses Unterfangen deutlich erschwert.
Der Sommer wirft also schon jetzt seine Schatten voraus und dürfte richtig unbequem werden, wenn Borussia Dortmund in der Bundesliga nicht noch eine starke Serie hinlegt.