
Bocchetti mit sechs Niederlagen

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Alessandro Nesta sitzt rund sieben Wochen nach seinem Rauswurf wieder auf der Trainerbank des akut abstiegsbedrohten italienischen Erstligisten AC Monza. Der Klub aus dem Umland Mailands, mit nur 13 Punkten aus 24 Spielen Letzter der Serie A und acht Zähler hinter dem rettenden Ufer, präsentierte den früheren Weltklasse-Verteidiger als Nachfolger seines Nachfolgers Salvatore Bocchetti. Tags zuvor war Monza bei Lazio mit 1:5 untergegangen.
Bocchetti, wie Nesta ehemaliger Abwehrspieler der Squadra Azzurra, hatte aus den sieben Spielen, die er auf der Bank saß, im Schnitt nur 0,43 Punkte geholt. Einem Sieg stehen sechs Niederlagen gegenüber. Nesta, zu Saisonbeginn als Ersatz für den nach Florenz abgewanderten Raffaele Palladino gekommen und damit erstmals als Coach in der Serie A tätig, hatte in 20 Partien immerhin einen Schnitt von 0,8 Punkten mit dem Team erspielt.
Dass italienische Vereine einen bereits freigestellten Trainer zurückholen, ist nicht ungewöhnlich. Meist ist es bei Teams aus der unteren Tabellenhälfte darauf zurückzuführen, dass mehr als zwei Übungsleiter in einer Saison nicht ins Budget passen – das ist auch bei Monza wahrscheinlich, wo der Geldhahn nach dem Tod des früheren Besitzers Silvio Berlusconi geschlossen ist. Ein weiterer Grund ist, dass Trainer nach aktuellem Regelstand nur ein Serie-A-Team pro Saison betreuen dürfen: Vertragsauflösungen für Wechsel gibt es demnach nur, wenn der Coach ins Ausland geht – wie Ivan Juric nach seinem Aus bei der AS Rom (Southampton) – oder in die Serie B, wo die Regel mittlerweile geändert wurde.