
Liverpools Nachholspiel steht in den Büchern – wenn auch nicht so, wie sich die Reds das vorgestellt hatten. Verfolger Arsenal muss dennoch ein Novum leisten.

Arsenal (Jurrien Timber, re.) ist Liverpool (Mohamed Salah) auf den Fersen. Doch der Abstand ist groß.
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Der FC Liverpool hat das “Pokalfinale” seines Stadtrivalen FC Everton so ein kleines bisschen verloren, auch wenn es 2:2 ausging. Beim letzten Merseyside Derby im altehrwürdigen Goodison Park, dessen Bedeutung für die Toffees LFC-Kapitän Virgil van Dijk hinterher so bezeichnete, kassierte der Spitzenreiter den Ausgleich in der achten Minute einer wilden Nachspielzeit, die ursprünglich mal als fünfminütig angekündigt worden war.
“Es ist immer enttäuschend, einen späten Ausgleich zu kassieren”, blieb van Dijk bei TNT Sports allgemein, als er darauf angesprochen wurde, dass diese beiden liegen gelassenen Punkte besonders schmerzhaft waren. Weil die Reds ihren ärgsten Verfolger Arsenal mit einem Sieg im hitzigen Nachholspiel sogar auf neun Punkte hätten distanzieren können.
Europäisch stehen beide gleich da
Nun sind es sieben. Nach 24 Spieltagen, die jetzt sowohl Liverpool als auch Arsenal absolviert haben. Endlich herrscht in dieser Hinsicht Gleichstand zwischen den beiden feststehenden Champions-League-Achtelfinalisten, es kann gerechnet werden. Oder auf die Statistiken geblickt und festgestellt werden, dass es das, was die Gunners leisten müssen, in der Premier-League-Ära noch nie gegeben hat.
Nach 24 Spieltagen wurde bisher lediglich ein Fünf-Punkte-Rückstand zweimal mehr als aufgeholt: Manchester United zog 2003 noch an Arsenal vorbei, Manchester City 2019 noch an Liverpool. Vielleicht ist man ja deshalb gerade an der Merseyside gewarnt.
“Das Wichtigste ist, dass wir uns nur auf uns konzentrieren”, meinte van Dijk, was natürlich nachvollziehbar ist. Gewinnt Liverpool seine Spiele, ist Arsenal machtlos. Schon demnächst könnte an der Premier-League-Spitze aber richtig Bewegung reinkommen.
Ab Mittwoch spielt Liverpool binnen einer Woche bei Aston Villa, bei Manchester City und zu Hause gegen Newcastle. Da kann man auch schnell mal drei bis fünf Punkte nicht einsammeln. Was allerdings auch für die Londoner gilt, die etwas später hintereinander bei Nottingham Forest, bei Manchester United und gegen Chelsea antreten. Verlieren verboten, zumindest für den zweimaligen Vizemeister.
Showdown am 36. Spieltag
Im April, wenn es in der Champions League spannend wird, haben beide Kontrahenten ein vergleichbar machbares Programm, ehe im Mai, wenn Liverpool noch zu Chelsea und Arsenal im Emirates gegen Bournemouth und Newcastle ran muss, der direkte Showdown steigt. Am 36. Spieltag an der Anfield Road, drei Runden vor Schluss.
Ob der LFC womöglich ausgerechnet in diesem Spiel den Sack zumachen kann? Personell spricht speziell im Angriff aktuell einiges dafür. Während Arne Slot mit Mohamed Salah, Luis Diaz, Cody Gakpo, Darwin Nunez und Diogo Jota vorne die Qual der Wahl hat, quält Mikel Arteta nach den Ausfällen von Bukayo Saka, Gabriel Jesus und Gabriel Martinelli der nächste Dämpfer: Kai Havertz wird mindestens mittelfristig fehlen.