Rummenigge sieht BVB nicht mehr als Bayern-Konkurrenten

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Für den FC Bayern ist Borussia Dortmund kein ernsthafter Wettbewerber mehr. Karl-Heinz Rummenigge konzentriert sich nun auf Bayer Leverkusen.

Dortmund – Der FC Bayern hat am Freitagabend durch einen Sieg gegen den VfB Stuttgart sein Punktekonto in der Bundesliga auf 61 erhöht. Borussia Dortmund hingegen ging mit 31 Punkten in das Auswärtsspiel gegen den FC St. Pauli am Samstag. Die Münchner haben also fast doppelt so viele Zähler wie der BVB.

Bereits vor drei Wochen wies fussball.news, das Fußballportal von IPPEN.MEDIA, auf den Fakt hin, dass der Rekordmeister seit Beginn der Saison 2012/13 über 200 Punkte mehr als Borussia Dortmund gesammelt hat. Seinerzeit trat der BVB letztmals als Titelverteidiger an.

Trotz aller Bemühungen der Bundesliga und vieler Medienanstalten, die Begegnungen als „Deutschen Clásico“ zu vermarkten, klafft die Schere zwischen Bayern und Dortmund immer weiter auseinander.

FC Bayern hat BVB nicht mehr als Erzrivalen auf dem Zettel

Die einstige Rivalität zwischen den beiden Vereinen verliert zunehmend an Bedeutung. Karl-Heinz Rummenigge hat dies nun in einem Interview mit der Münchner Abendzeitung anlässlich des 125. Vereinsjubiläums des FC Bayern überdeutlich gemacht. Dabei sprach er über die bevorstehenden Champions-League-Duelle mit Bayer Leverkusen, der BVB bekam einen gehörigen Streifschuss ab.

Bayer Leverkusen hat den BVB aus Sicht von Karl-Heinz Rummenigge klar abgehängt.
Bayer Leverkusen hat den BVB aus Sicht von Karl-Heinz Rummenigge klar abgehängt. © IMAGO/Borussia Dortmund v Bayer Leverkusen

Rummenigge erklärte: „Leverkusen hat mit Xabi Alonso, Fernando Carro und Simon Rolfes eine Gruppe gebildet, die sehr gut zusammenarbeitet und jeden Respekt verdient. Leverkusen hat Borussia Dortmund inzwischen abgelöst, ganz klar. Das wird die Mannschaft sein, die uns wahrscheinlich auch in den nächsten Jahren am meisten fordert national.“

Früher hätte eine solche Aussage eines Bayern-Verantwortlichen für großes Aufsehen in der Fußballwelt gesorgt. Doch Rummenigges Argumente sind nicht zu widerlegen.

Leverkusen schaffte, woran der BVB gescheitert ist

Bayer Leverkusen beendete in der vergangenen Saison die Meisterserie der Bayern, nachdem der BVB auf der Zielgeraden über die eigenen Füße gestolpert war. Zudem entriss Leverkusen den Bayern in dieser Saison im DFB-Pokal die erste Titelchance. Nun treffen die Bayern im Achtelfinale der Champions League erneut auf Leverkusen.

Das Duell zwischen der Werkself und dem Rekordmeister kann zwar schon aus historischen Gründen nicht als „Deutscher Clásico“ vermarktet werden, bietet jedoch das weitaus größte fußballerische Spannungspotenzial. Leverkusen könnte in den kommenden Wochen den Bayern-Traum vom zweiten „Finale Dahoam“ in der Champions League zerstören.

Rummenigge betonte: „Deshalb ist dieses Achtelfinale so wichtig. Bei acht Punkten Vorsprung in der Meisterschaft [vor dem 24. Spieltag, Anm. d. Red.] bin ich optimistisch, dass wir diese Saison die Meisterschaft wieder nach München holen. In der Champions League könnte uns ein Weiterkommen gegen Leverkusen den entscheidenden Schub Richtung Finale geben.“

BVB verlor unter Kovač schon mehr Ligaspiele als Leverkusen seit August 2023

Ein mögliches Halbfinale gegen den BVB spielt in den Überlegungen gar keine Rolle. Da der aktuelle Tabellenzehnte der Bundesliga kaum wie ein Semifinalist auftritt? Dortmund müsste im Achtelfinale den OSC Lille und im Viertelfinale Benfica oder den FC Barcelona besiegen. Aufgrund der fehlenden Konstanz der Dortmunder in dieser Saison ist ein solches Szenario kaum vorstellbar. Selbst wenn es dazu käme, wäre der FC Bayern in K.o.-Duellen klarer Favorit. Das Achtelfinale gegen Leverkusen stellt eine weitaus größere Herausforderung dar.

Wann Borussia Dortmund für Bayern-Granden wie Rummenigge wieder ein ernstzunehmender Konkurrent wird, bleibt ungewiss. Unter dem neuen Trainer Niko Kovač muss der BVB kleine Schritte machen, ein stabiles Leistungsfundament schaffen und hoffen, dass der nächste Kaderumbruch die Mannschaft voranbringt.

Kovač verlor seine ersten beiden Bundesliga-Spiele mit Dortmund im Februar binnen einer Woche. Seit Mitte August 2023 hat Bayer Leverkusen nur eine einzige Niederlage in der Liga hinnehmen müssen. Kein Wunder, dass der FC Bayern seinen Fokus von Dortmund Luftlinie 60 Kilometer südwestlich auf Leverkusen verlagert hat.



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