
Wolfsburg. Was die Positionen angeht, hat Melvin Luczkiewicz in seiner Karriere nun (fast) alles erlebt. Lediglich als Torhüter kam der gelernte Mittelfeldspieler des Fußball-Oberligisten Lupo/Martini Wolfsburg noch nicht zum Einsatz. Dass er eines Tages mal als Innenverteidiger aufgeboten wird, hätte der Braunschweiger bis vor kurzem auch nicht gedacht. Dann wurde er eines Besseren belehrt…
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Da Kapitän Dennis Dubiel urlaubsbedingt das Testspiel gegen die FSV Schöningen (5:2) Anfang Februar verpasste, suchte Lupos Neutrainer Ludger Tusch nach einer Ersatzlösung im Zentrum der Viererkette. „Warum die Wahl ausgerechnet auf mich fiel, kann ich nicht beantworten“, sagt Luczkiewicz schmunzelnd. „Ich war im ersten Moment auch überrascht, weil wir vorher überhaupt nicht darüber gesprochen hatten.“ In Sachen Statur ist der 30-Jährige zwar kein typischer Innenverteidiger, doch sein starker Spielaufbau beziehungsweise sein gutes Stellungsspiel kamen ihm auch in jener Partie entgegen. Der Fachplaner in der Sicherheitstechnik machte es auf ungewohnter Position so gut, dass Tusch ihn dort für den Fall der Fälle auf der Rechnung hat.
Dank der Routine kommt keine Nervosität auf
„Wenn der Trainer sagt, dass ich der Mannschaft auf dieser Position am meisten weiterhelfe, dann gebe ich dort auch mein Bestes“, betont Luczkiewicz. Er verrät: „Ich habe im Nachgang noch mal mit dem Coach gesprochen. Er sieht mich als Allrounder, der quasi überall spielen kann.“ Auch in der Innenverteidigung – auf dieser Position kam er auch im ersten Ligaspiel des Jahres bei der U23 von Eintracht Braunschweig (3:1) zum Einsatz. Von Nervosität war keine Spur. „In meinem Alter habe ich mittlerweile eine gewisse Routine“, sagt er. „Natürlich war es im ersten Moment etwas ungewohnt, aber ich habe mich schnell eingewöhnt.“
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„Natürlich war es im ersten Moment etwas ungewohnt, aber ich habe mich schnell eingewöhnt.“
Melvin Luczkiewicz
Allrounder von Lupo/Martini Wolfsburg
Am liebsten kommt der Mann mit der Rückennummer 23 jedoch im Mittelfeldzentrum zum Einsatz und kurbelt das Spiel der Italiener an. So war‘s auch in der ersten Halbzeit zuletzt im Duell in Spelle (0:4), in der zweiten Hälfte agierte Luczkiewicz als Innenverteidiger. Auf dieser Position hatte er vor einigen Jahren schon mal gespielt.“ Der Ex-Gifhorner erklärt: „Wir haben speziell im Mittelfeldzentrum viel Qualität.“ Er zählt mittlerweile zu den ältesten Akteuren im Kader. Speziell unter dem neuen Coach übernehmen die Routiniers noch mehr Verantwortung. „Natürlich haben wir eine Grundtaktik, doch wenn wir im Spiel merken, dass gewisse Dinge nicht so gut klappen, gibt uns der Trainer die Freiheit, die Sachen anders umzusetzen. Er steht da voll hinter uns“, sagt Luczkiewicz.
Der neue Trainer bringt gute Stimmung rein
Trotz der prekären Lage – die Kreuzheider müssen sieben Punkte auf das rettende Ufer aufholen – sei es Tusch gelungen, eine gute Stimmung in die Mannschaft zu bringen. „Als er kam, sprach er von einer trostlosen Kabine“, erinnert sich der 30-Jährige. Da setzte der Trainer direkt an – mehrere Teamevents sorgten für eine gewisse Lockerheit.
Dadurch, dass viele in der Hinrunde noch verletzte Akteure mittlerweile zurückgekehrt sind, sei auch die Qualität im Training sowie in den Partien deutlich gestiegen. „Ich denke, dass wir so auch in der Lage sind, die Klasse zu halten“, sagt der Routinier. Dafür sollte jedoch am Sonntag (15 Uhr) ein Sieg beim direkten Tabellennachbarn VfL Oldenburg her. „Wir treffen auf einen spielerisch starken Gegner, doch ich denke, dass wir hinten raus mit unserer Qualität vorn sind“, blickt Luczkiewicz voraus. Dringend verbessern müssen die Wolfsburger ihre Chancenverwertung. „Ich hoffe, dass wir direkt ein, zwei frühe Tore erzielen, um Sicherheit zu gewinnen und klarzustellen, dass die drei Punkte uns gehören.“
AZ/WAZ