
DFB zeichnet Nordstadtliga mit dem Julius Hirsch Preis aus
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat die Nordstadtliga in Dortmund mit dem renommierten Julius Hirsch Preis ausgezeichnet. Diese Ehrung wurde in einer feierlichen Zeremonie im Signal Iduna Park vergeben und würdigt die herausragende soziale und integrative Arbeit der Liga im Stadtteil. Der Julius Hirsch Preis wird seit 2005 verliehen und ehrt Initiativen und Projekte, die sich um Toleranz und Vielfalt im Fußball bemühen.
Hintergrund der Auszeichnung
Die Nordstadtliga, die mehr als 300 Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen zusammenbringt, steht für Integration und Chancengleichheit im Sport. Die Liga wurde im Jahr 2016 gegründet und sieht sich als Plattform für soziale Teilhabe. Besonders hervorzuheben ist das Engagement von Ehrenamtlichen, die regelmäßig Trainings und Turniere organisieren. Angela Merkel, die 2023 die Schirmherrschaft über das Projekt übernahm, lobte die Arbeit der Liga und betonte: „Hier wird nicht nur Fußball gespielt, sondern auch Freundschaft und Respekt gefördert.“
Die Preisverleihung
Die Preisverleihung fand am vergangenen Samstag statt und wurde von DFB-Präsident Bernd Neuendorf vorgenommen. „Die Nordstadtliga ist ein Beispiel für gelebte Integration und gesellschaftliche Verantwortung“, so Neuendorf. „Hier steht der Mensch im Mittelpunkt, unabhängig von Herkunft oder sozialem Status.“ Die Veranstaltung wurde von verschiedenen Vertretern der Stadt Dortmund, Spielerinnen und Spielern sowie zahlreichen Unterstützern der Liga besucht.
Die Preisträger wurden mit einem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro ausgezeichnet, das zur weiteren Förderung der sozialen Projekte in der Liga verwendet werden soll. Dies umfasst unter anderem die Finanzierung von neuen Trainingsmaterialien sowie die Organisation von gemeinsamen Ausflügen und Veranstaltungen.
Ziele und Visionen der Nordstadtliga
Die Nordstadtliga verfolgt mehrere Ziele, die über den reinen Sport hinausgehen. „Wir möchten Barrieren abbauen und das Miteinander in der Gesellschaft stärken“, erklärt der Projektleiter, Mustafa Yilmaz. „Fußball ist unser Streiter, um Menschen zusammenzubringen, und es ist wichtig, dass wir das weiter ausbauen.“ Außerdem wird die Förderung von Mädchen im Fußball großgeschrieben, da die Liga erkannt hat, dass auch im Frauenfußball ein großer Nachholbedarf besteht.
Die Bedeutung des Julius Hirsch Preises
Der Julius Hirsch Preis wird an Personen oder Organisationen verliehen, die sich gegen Antisemitismus und Rassismus im Fußball einsetzen. Der Preis ist nach Julius Hirsch benannt, einem jüdischen Fußballspieler, der in den 1930er Jahren von den Nationalsozialisten verfolgt wurde und schließlich in ein Konzentrationslager deportiert wurde. Die Auszeichnung soll das Bewusstsein für die dunkle Geschichte des Fußballs in Deutschland schärfen und anregen, den Sport als Plattform für Vielfalt und Toleranz zu nutzen.
Reaktionen aus der Fußballgemeinde
Die Auszeichnung hat in der Fußballgemeinschaft breite Zustimmung gefunden. Viele Clubs und Akteure äußerten sich positiv über die Nordstadtliga. Der Kapitän des BVB, Marco Reus, gratulierte via Social Media und schrieb: „Ein großer Schritt in die richtige Richtung. Der Fußball muss ein Ort des Feierns der Vielfalt sein.“ Auch der DFB-Integrationsbeauftragte, Albrecht von Lee, äußerte sich lobend und ergänzte: „Die Nordstadtliga ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie Sport gesellschaftliche Veränderungen bewirken kann.“
Fazit und Ausblick
Die Auszeichnung der Nordstadtliga mit dem Julius Hirsch Preis ist nicht nur eine Anerkennung der geleisteten Arbeit, sondern auch ein Ansporn für zukünftige Projekte. Es bleibt abzuwarten, wie die Liga auf diese Auszeichnung reagiert und welche weiteren Initiativen in den kommenden Jahren realisiert werden. Eines ist jedoch sicher: Die Nordstadtliga hat sich einen festen Platz im sozialen Geschehen der Dortmunder Fußballszene erkämpft und wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Integration spielen.