
Fußball: Kovac kritisiert Club-WM und fordert Anpassungen
Der Trainer von AS Monaco, Niko Kovac, hat sich in einer Pressekonferenz deutlich gegen die derzeitige Ausrichtung der Club-Weltmeisterschaft ausgesprochen. Die Turnierformate und der Zeitpunkt der Austragung stehen besonders in der Kritik. Kovac äußerte, dass die logistischen Herausforderungen in der gegenwärtigen Saisonplanung nicht mehr tragbar seien und fordert grundlegende Reformen.
Überforderung durch Terminierung
Kovac merkte an, dass die Überschneidung mit nationalen Ligen und internationalen Wettbewerben für viele Vereine eine massive Belastung darstellt. „Die Spieler sind oft überfordert, und die Qualität der Spiele leidet“, so Kovac. Insbesondere die Belastung der Spieler, die für Ligen und nationale Teams tätig sind, sieht er als Problem. Dies führe zu Verletzungen und einer nicht optimalen Fitness.
Forderungen nach Anpassung des Formats
Im Rahmen der Pressekonferenz formulierte Kovac konkrete Vorschläge zur Optimierung des Turniers. „Es braucht eine Überarbeitung der Spiel- und Turnierformate. Wir sollten darüber nachdenken, die Club-WM auf ein alle zwei Jahre stattfindendes Format anzupassen“, forderte er. Die aktuelle Einteilung, welche die besten Vereinsmannschaften der Welt an verschiedenen Orten versammelt, sei schöner Schein, doch die Realität sieht anders aus. „Die Klubs sind letztendlich die Leidtragenden“, ergänzte Kovac.
Kritik an der FIFA
Kovac nahm auch die FIFA ins Visier. Er äußerte seinen Unmut darüber, dass die Organisation nicht mehr Dialog mit den Trainern und Vereinen suche. „Die FIFA trifft Entscheidungen, ohne die Meinungen der beteiligten Klubs zu berücksichtigen. Das muss sich ändern“, sagte Kovac. Seine Worte spiegeln eine weitverbreitete Unzufriedenheit unter Trainern wider, die sich oft durch die strikten Vorgaben der FIFA eingeschränkt fühlen.
Akzeptanz bei anderen Trainern
Die europäische Trainer- und Spieler-Community zeigt breite Zustimmung zu Kovacs Auffassungen. Der Trainer von Liverpool, Jürgen Klopp, hatte zuvor ähnliche Bedenken geäußert, insbesondere im Hinblick auf die Gesundheit und Kondition der Spieler. „Wir müssen für ihre Gesundheit sorgen und gleichzeitig den Wettbewerb auf hohem Niveau halten. Das ist der einzige Weg“, so Klopp.
Reaktion der Verbände
Die UEFA und die FIFA zeigen sich zwar sensibel für die Kritik, eine schnelle Umsetzung von Reformen ist jedoch fraglich. Viele Verbandsoffizielle wiesen darauf hin, dass die Regularien über Jahre gewachsen sind und Veränderungen entsprechend lange diskutiert werden müssten. Ein namhafter Verbandsvertreter äußerte: „Wir sind uns der Herausforderungen bewusst, aber die Meinungen sind vielfältig und müssen sorgfältig abgewogen werden.“
Zukunft der Club-Weltmeisterschaft
Die Zukunft der Club-Weltmeisterschaft steht auf der Kippe, vor allem durch die zunehmende Kommerzialisierung des Fußballs. Kovacs Aufruf zur Reform kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Diskussionen über die Strategie der FIFA und den globalen Fußball im Allgemeinem intensiver werden. So plant die FIFA, die Club-WM in den kommenden Jahren auszuweiten, was bei den Klubs auf Widerstand stößt.
Alternativen und weitere Überlegungen
Kovac schlägt vor, dass in der Übergangszeit auch alternative Formate wie ein Kompromiss zwischen einer reduzierten Teilnehmerzahl und einer Fokussierung auf Regionen stattfinden könnten. So könnte etwa eine europäische Klubmeisterschaft mehr Augenmerk und Gehör finden sowie den Spielern eine wohlverdiente Pause von den ständigen Reisen ermöglichen.
Schlusswort des Trainers
Die kritischen Worte von Kovac fallen in eine Zeit, in der der gesamte Fußball unter Druck steht, sowohl wirtschaftlich als auch gesundheitlich. Seine klaren Ansichten zur Club-Weltmeisterschaft sind der Aufruf an alle Beteiligten, die Stimme der Trainer, Spieler und Vereine ernst zu nehmen. In den kommenden Wochen könnte dieser Druck dazu führen, dass die FIFA und UEFA endlich aktiv werden, um die Zukunft des internationalen Vereinsfußballs nachhaltig zu sichern.