
Fußball-Trainer und Pädagoge in einer Person: Niko Arnautis will der Eintracht hoch hinaus.
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2008 ging die letzte Meisterschaft nach Frankfurt
Bei der Eintracht gilt der ganze Fokus jetzt der Liga. “Fakt ist, dass wir bis zur Winterpause schon etwas Besonderes erreicht haben. Zuletzt war der Verein vor elf Jahren Herbstmeister und in einer ähnlichen Position”, sagt Arnautis. Letztmals holte der Vorgängerverein 1. FFC Frankfurt 2008 die Meisterschaft, als noch Birgit Prinz im Stadion am Brentanobad stürmte.
Das Top-Spiel im Viertelfinale des Frauen-DFB-Pokals wird erst in der Verlängerung eine klare Sache. Bayern besiegt Frankfurt mit 4:1. Die Eintracht führt bis zur 90. Minute 1:0.12.02.2025 | 5:59 min
Die Fusion mit der Eintracht 2020 begleitete Arnautis aus voller Überzeugung. Der Deutsch-Grieche fühlt den Pulsschlag der multikulturellen Mainmetropole seit der Kindheit.
Es ist ja kein Geheimnis, dass ich schon als kleiner Junge ein großer Fan der Eintracht war. Es über die Kurve bis an die Seitenlinie zu schaffen, ist für mich eine Traum-Konstellation.
Niko Arnautis, Trainer Eintracht Frankfurt Frauen
Der 44-Jährige übernimmt auch Managementaufgaben
Mit siebeneinhalb Dienstjahren ist der 44-Jährige zugleich der dienstältestete Coach der obersten Frauen-Spielklasse. Auch bei der Personalplanung redet der Pädagoge ein gehöriges Wort mit. Katharina Kiel deckt als Technische Direktorin nur einen Teil der Managementaufgaben ab.
Seinen eigentlichen Beruf als Lehrer-Trainer an der Carl-von-Weinberg-Schule, einer Eliteschule des Sports, hat der Familienvater längst aufgegeben. Stattdessen absolviert er jetzt noch den Pro-Lizenz-Lehrgang, die höchste Trainerstufe im deutschen Fußball. “Wer mich kennt, weiß, dass ich auch für mich selbst so viel wie möglich erreichen will.”
Bundestrainer Wück schaut nach Frankfurt
Der Entwicklungsschritt seines Ensembles ist an den Topwerten bei Toren und Gegentoren, Ballbesitz, Torschüssen und Pässen abzulesen.
Wir spielen einen sehr erfrischenden Fußball – mit viel Power, Leidenschaft und Freude, aber auch schon einer hohen Konstanz.
Niko Arnautis, Trainer Eintracht Frankfurt Frankfurt
Laura Freigang führt die Torjägerinnenliste an, Sophia Kleinherne und Lisanne Gräwe weisen herausragende Zweikampfwerte aus.
Die 22-jährige Mittelfeldspielerin Gräwe debütierte diese Saison als nächste Frankfurter Nationalspielerin unter Bundestrainer Christian Wück, der aus dem Faible für die Eintracht keinen Hehl machte: “Wir beim DFB müssen schauen, dass wir deutsche Nachwuchstalente bekommen und da ist Frankfurt für uns momentan der erste Ansprechpartner.” Gut möglich, dass zur EM 2025 in der Schweiz die Eintracht einen Block von sieben, acht Spielerinnen entsendet.
Breiter Kader nährt Titel-Hoffnung
Dabei war der Bundesligadritte vergangenen Sommer beim Miniturnier zur Champions-League-Qualifikation gleich gegen Sporting Lissabon gescheitert: Arnautis geriet in die Kritik, weil kein Team in den vergangenen drei Spielzeiten im Schnitt so spät wechselte.
Erst 2020 war Merle Frohms ebenfalls von der Eintracht zu den “Wölfinnen” gewechselt. Nun allerdings hat die 30-Jährige ihren Stammplatz an Anneke Borbe verloren. Frohms wird nicht in Wolfsburg bleiben, spekuliert wird über einen Wechsel ins Ausland.
Seitdem wird zwar deutlich mehr rotiert, aber am Mittwoch beim Pokal-K.o. in München hatte Arnautis in der regulären Spielzeit wieder bloß einen Wechsel vorgenommen, während Bayern-Kollege Alexander Straus die entscheidenden Joker von der Bank brachte.
Für Frankfurts U23-Nationalspielerin Carlotta Wamser oder die japanische Nationalstürmerin Remina Chiba, die regelmäßig spät bis sehr spät von der Bank kommen, ist diese Situation nicht einfach. Arnautis ist trotzdem überzeugt, dass sein Kader inzwischen auch breit genug ist, um nach dem Titel zu greifen.
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